Dümpten. .
Dass die Kinder der Sprachheil-Kita „Eigensinn“ irgendwann umziehen müssen, stand schon lange fest. Nur wohin war noch nicht klar. Seit einigen Wochen wissen die Eltern, dass ihre Kleinen bald in die ehemaligen Schul-Container der Gustav-Heinemann-Gesamtschule ziehen (wir berichteten). Viel zu spät, wie sie finden. Der politische Prozess sei nun abgeschlossen, „mitreden durften wir Eltern im Vorfeld nicht“, sagt Elternratsvorsitzende Julia Albers.
Eigentlich spielen die Kinder der Kita „Eigensinn“ bereits jetzt in einem Provisorium. Untergebracht sind sie nämlich seit Jahren in den Räumen der Grundschule am Schildberg. Diese hat so hohe Anmeldezahlen, dass sie die Räume nun selber braucht. Für die 24 Eigensinn-Kinder bedeutet das den Umzug vom Provisorium ins Provisorium, in die Container, die auf dem Gelände der Gustav-Heinemann-Gesamtschule stehen. Natürlich gibt es spezielle Auflagen für die Unterbringung von Kleinkindern, weshalb die Container umgebaut werden müssen. Die Bezirksvertretung 2 stimmte den Umbauplänen in Höhe von 300 000 Euro nun zu.
„Wir haben von den Plänen erst aus der Zeitung erfahren“, ärgern sich die Mütter Indre Leinkauf und Julia Albers. Was die Mütter ärgert, ist die Tatsache, dass die Stadt nicht früher nach einer anderen Unterkunft gesucht habe. „Man wusste seit Jahren, dass die Kinder dort nicht bleiben können. Jetzt, wo es Druck gibt, U3-Plätze auszubauen, wird schnell eine Lösung gesucht – und nur eine halbherzige gefunden.“
Nun sorgen sich Kita- sowie Schul-Eltern, dass das Zusammenspiel auf dem Schulhof nicht klappen könnte. „Wenn unsere Kinder Sprachtherapie bekommen und 1600 Schüler Pause haben, werden sie gestört.“ Zudem, glaubt Julia Albers, könne in dem neuen Containerbau weder das Early-Exellence-Konzept noch die Frühförderung, nicht vernünftig umgesetzt werden.
Uwe Alex, Leiter des Amts für Kinder, Jugend und Schule, versteht die Sorgen der Eltern. „Wir bedauern sehr, dass wir sie nicht früher im Detail mit einbezogen haben.“ Dass der Kindergarten umziehen müsse, sei zwar lange bekannt gewesen, die Entscheidung in der Verwaltung zu dieser Lösung sei aber erst spät gefallen. Mehrere Schulgebäude habe man als Ausweichstandorte in den Blick genommen. Diese hätten jedoch brandschutztechnisch so umgebaut werden müssen, dass Beträge im siebenstelligen Bereich entstanden wären – viel zu teuer.