Wie lassen sich Klimaschutz und Klimawandel in der Fotografie umsetzen? Mit dieser Frage ist Dr. Susanne Dickel, Mülheims Klimainitiativen-Leiterin, auf den Fotografen Lubo Laco zugegangen, wissend, dass er bereits vier Mal Projekte mit Schülern spektakulär umgesetzt hat.

Die Herausforderung hat der Fotokünstler mit 17 Schülern des Kunst-Grundkurses der Klasse 12, geleitet von der Kunstlehrerin Lea Bril, des Otto-Pankok-Gymnasiums unter dem Namen „Balance Akt – Klimaschutz ist cool“ angenommen.

Unter den Gesichtspunkten ­Mobilität, Energie, Information und Kommunikation, Lebensraum und Ernährung hat die Gruppe 15 Wochen lang während der Schul- und Freizeit intensiv an den Ergebnissen gearbeitet. So haben die Schüler Schilder gemalt mit der Aufschrift „Take a walk“, sich zur Hauptverkehrszeit mitten in den tosenden Verkehr (auf Verkehrsinseln) gestellt, um den Autofahrern Denkanstöße zu geben, ihr Gefährt auch mal stehen zu lassen und lieber zu laufen.

Alles viel zu billig und im Überfluss

Mit einer Statue, behängt mit einer Papiertüte und billigen Schnäppchen-Lebensmitteln, hat sich die „Ernährungs“-Gruppe vor einen Supermarkt im Forum aufgebaut, um die Reaktionen der Menschen auf die bizarre Puppe zu fotografieren. „Wir wollten darauf hinweisen, dass es alles im Überfluss und viel zu billig gibt. Die Menschen waren verdattert und haben einen großen Bogen um unsere Kameras gemacht“, erklärt Silja Korell.

Zum Thema Energie machen sich die jungen Künstler spielerisch mit Messer und Gabel über einen „Kabelsalat“ her. Die bunten Kabel stehen für ausufernden Energiekonsum. „Wo ist oben, wo ist unten? Wo kommt die Energie her, wo geht sie hin? Das waren wichtige Fragen, die zwar nicht geklärt, aber diskutiert wurden.

Schon eher mitmachen wollten die Passanten bei der „Lebensraum“-Aktion. Große weiße Blumen wurden auf der Schloßstraße ausgebreitet, die Menschen durften ihre Wünsche, wie „Keinen Müll auf den Boden werfen“ oder „Erneuerbare Energien“, daraufschreiben. Einige vermieden, auf die großen Blumen zu treten und liefen im Slalom drumherum. Christoph Kunkel will sich, wie seine Mitschüler im Kunstkurs, in ­Zukunft umweltbewusster verhalten.

„All das ist ein Balance Akt zwischen der Natur und dem Menschen“, erklärt der Projektleiter Laco. Der Mensch versuche der Natur klar zu machen, wohin es gehe, und da gebe es einige Unstimmigkeiten, so der Ruhrpreisträger. „Es läuft nicht alles gut auf der Erde!“