Das Handwerk im Kammerbezirk Düsseldorf hält im vierten Jahr in Folge ein überdurchschnittlich hohes Konjunkturniveau. Der Geschäftsklima-Index von 81 % liegt allerdings um einen Prozentpunkt tiefer als vor einem Jahr und um drei Punkte tiefer als im Herbst 2012. Eine leichte Eintrübung.
1067 Betriebe aus allen Branchen hatten sich an der Frühjahrsumfrage der Kammer beteiligt. Die leichte Abkühlung resultiert laut Ergebnis aus einer schwächeren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage am Ende des ausgeprägten Winters. Dagegen bewegten sich die Erwartungen der befragten Betriebs-Inhaber aktuell auf dem hohen Stand des Frühjahrs 2012. „Unsere Betriebe gehen durchaus optimistisch in die kommenden Monate. Allerdings gibt es Warnsignale, die wir ernst nehmen müssen: Vier von zehn Betrieben berichten über rückläufige Umsätze und Auftragsbestände – und das keineswegs nur im wetterabhängigen Baugewerbe“, warnte Kammerpräsident Prof. Wolfgang Schulhoff vor „jedweder Annahme, die Konjunktur im Handwerk sei ein Selbstläufer“. Die aktuelle Situation der Unternehmen hinterlässt Spuren bei der Beschäftigung: Im Saldo haben zuletzt mehr Betriebe (18 %) Personal gekürzt als aufgestockt (11 %) – ein markanter Unterschied gegenüber den letzten zwei Umfragen.
Im für die Wertschöpfung im Handwerk besonders relevanten Kraftfahrzeuggewerbe und bei den industrienahen Handwerken für den gewerblichen Bedarf sind die Umsätze im letzten halben Jahr gar überdurchschnittlich stark zurückgegangen. Im Kfz-Gewerbe melden 60 % der Betriebe rückläufigen Umsatz; in den industrienahen Branchen des Metall- und Elektrohandwerks annähernd jede zweite Firma.
Trotz der verschlechterten Lage gehen die Handwerksbetriebe laut Kammer „mit einer positiven Grundstimmung ins nächste halbe Jahr“. Jedes vierte Unternehmen erwarte eine Belebung der Nachfrage; deutlich weniger (15 %) gingen von einer Eintrübung ihrer geschäftlichen Situation aus.