Mülheim. .

Die gute Nachricht zuerst: Die Zäune zur Straße „Am Schloß ­Broich“, die Passanten und Radler vor Steinschlag aus der Schlossfassade schützen sollen, dürften im Laufe des Jahres verschwinden, die Bauarbeiten beginnen bald. Die weniger gute Nachricht: Wenn künftig die Landesmittel für die Denkmalförderung wegfallen (wir berichteten), könnte der bis 2017 aufgestellte Zeit- und Maßnahmenplan zur Sanierung des Schlosses ins Wanken geraten.

Heike Blaeser-Metzger von der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) kann jetzt den Auftrag an eine der sieben Fachfirmen vergeben, die sich um die Sanierung von Palas und Mansardbau samt Giebelwand beworben haben. Für den gesamten Bauabschnitt, der links vom Eingang an der Straßenseite liegt und bis zum Türmchen an der Feuerwehrzufahrt geht, sind 444 000 € veranschlagt. 178 000 € sind schon im vergangenen Jahr aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes als Fördermittel bewilligt worden. Dieser Bauabschnitt war ursprünglich erst für 2015 geplant, wird allerdings vorgezogen, weil man die unschönen Absperrgitter nicht jahrelang stehen lassen möchte. „Es ist zwar nicht dramatisch, aber es könnten sich Steine lösen“, so Heike Blaeser-Metzger.

Die Mülheimer Bundestagsabgeordnete Ulrike Flach (FDP), die sich bei der Antragstellung in Berlin für die älteste, aus spätkarolingischer Zeit stammende Burganlage nördlich der Alpen engagiert hatte, ließ sich Donnerstag erklären, wo die Fördergelder eingesetzt werden sollen. Weitere Bundesmittel sind beantragt, die Zusage gilt als sicher. Offen ist allerdings noch die Höhe der Förderungssumme, die der Haushalt für den Denkmalschutz bereitstellen wird. „Politisch ist das durch, entscheidend ist jetzt die Summe“, so Ulrike Flach. So die Gelder fließen, ist als nächster Schritt die Sanierung der aufwändig gesicherten Ringmauer rechts vom Eingang geplant. „Wir hoffen, im Sommer mit dem ersten Bauabschnitt beginnen zu können“, sagte Blaeser-Metzger. Für diesen Abschnitt sind 799 000 € eingeplant. Anschließend soll die Ringmauer zur VHS hin restauriert werden.

Rund vier Millionen wird die Sanierung des Schlosses, dessen älteste Bauteile aus dem 9. Jahrhundert stammen, insgesamt kosten. Wenn es keine Direktförderung des Landes für den Denkmalschutz mehr geben sollte, „werden wir andere Förderszenarien abklopfen müssen“, sagte Heike Blaeser-Metzger.

Sie kann sich aber nicht vorstellen, dass es künftig so ganz ohne Förderung gehen soll: „Die Zahl der Denkmäler sinkt ja nicht, sie steigt. Und der Finanzierungsbedarf wächst dann auch entsprechend.“