So eine Bahnfahrt kann mitunter schon mal wunderlich sein. So auch im Falle unseres Lesers Klaus Schankat. Der wollte am Donnerstag um kurz nach 8 Uhr mit der Straßenbahn 102 stadteinwärts fahren. Zuvor hatte er in der Nähe der Haltestelle Zehntweg sein Auto zur Inspektion gegeben und wollte nicht in der Werkstatt warten. Im Zehn-Minuten-Takt fährt die Bahn von dort aus ab, verspricht der Fahrplan. So weit, so normal. Doch an der Haltestelle bekam er eine andere Information: 23 Minuten Verspätung, die nächste Straßenbahn komme erst gegen 8.30 Uhr. „Und tatsächlich kam sie nach 23 Minuten Wartezeit“, so Schankat. Allerdings fiel ihm beim Warten etwas auf: „In der Gegenrichtung kam ganz lange gar keine Bahn und dann auf einmal vier Stück hintereinander.“

Als er gegen 16.30 Uhr sein Auto wieder abholen wollte, freute er sich zunächst über die Pünktlichkeit der Linie 102. Allerdings freute er sich da zu früh: An der Haltestelle Bessemer Straße endet der Zug unplanmäßig, die Fahrgäste werden gebeten, die Bahn zu verlassen. Und nicht nur er fragt sich nun: „Warum?“ Aus der Pressestelle der Mülheimer Verkehrsgesellschaft heißt es: „Was da am Morgen los war, wissen wir selbst nicht so genau. Aber am Nachmittag hat es auf der Strecke einen Autounfall gegeben und die Gleise waren noch nicht wieder freigegeben.“ Wieso der Fahrer die Gründe der verkürzten Fahrt allerdings nicht angegeben hat, kann die Sprecherin nicht beantworten. Immerhin: „Die Durchsage in der Bahn lautete: ‘Wir bitten um Verständnis’“, erinnert sich Klaus Schankat. Vielleicht gibt es beim nächsten Mal ja eine Entschuldigung und eine Erklärung dazu. Die Hoffnung stirbt zuletzt.