Nach sechs Jahren steht in der Polizeiinspektion Mülheim ein Wachwechsel an. Der bisherige Chef der 150 Mülheimer Polizisten, Polizeirat Ralf Kluxen, ist nach Düsseldorf befördert worden; nicht im übertragenen, sondern im Wortsinn. Kluxen ist nun beim Landeskriminalamt.
Die Personalie lässt sich durchaus als Lohn für geleistete Arbeit verstehen und womöglich als Sprungbrett. Der 45-Jährige hat seinen Dienst in Mülheim nach der Behördenfusion mit Essen übernommen; zu einer Zeit also, in der der Verlust des eigenen Präsidiums samt Präsidentin noch schwer wog. Kluxen hatte sich seitdem als Pragmatiker gezeigt und vielen emotional getragenen Aufregungen die Spitze genommen. Er war „präsent“, so sieht man es heute im Rathaus oder beim Einzelhandel, war ansprechbar, kümmerte sich. Eine Einschätzung, die auch viele Polizisten innerhalb der Behörde teilen.
Kluxens Nachfolger wird polizeitaktisch vor ähnlichen Aufgaben stehen. Wirklich Besorgnis erregende kriminelle Brennpunkte gab es in Mülheim seinerzeit und gibt es auch heute nicht, Tendenzen zu Verwahrlosung wohl. Aktionen wie die jüngste an der Eppinghofer Straße oder Schwerpunkteinsätze am Hauptbahnhof dienen auch dazu, erkennbare Tendenzen zu brechen. Problematisch, weil polizeilich kaum zu bekämpfen, ist der neuartige, bandenartige Einbruchsdiebstahl.
Die Nachfolge will das Essener Präsidium rasch regeln. Die Inspektion leitet bis dahin kommissarisch Wolfgang Schulte.