Mülheim. .

Rolf Ericson, Bill Ramsey, Gitte ­Haenning, Paul Kuhn und Helge Schneider sind nur einige der Stars, mit denen die Woodhouse Jazzband in ihrer langen Geschichte spielte. Die 1953 in einem Speldorfer Holzhaus gegründete Formation, die in Deutschland und auch international seitdem zur ersten Liga des Traditional-Jazz gehört, feierte jetzt in der Stadthalle mit einer großen Sause ihren 60. Geburtstag.

Zur Jazz-Gala kamen dann auch viele prominente Gäste, die mit den Woodhouse-Musikern ihre Liebe zu Dixieland, Swing und New Orleans teilen. So auch die Kollegen der „Barrelhouse Jazzband“, mit denen man bereits vor einigen Tagen in einem gemeinsamen Konzert in der Alten Oper in Frankfurt den gemeinsamen 60. Geburtstag gefeiert hatte.

Dass von den Gründungsmitgliedern hier keiner mehr auf der Bühne begrüßt werden konnte, damit musste gerechnet werden. Doch immerhin ist Posaunist Horst Janßen stolz darauf, dem immer noch äußerst spielfreudigen Ensemble inzwischen auch schon sagenhafte 51 Jahre anzugehören. Und wie er sagt, sind die anderen Musiker „auch schon fast 50 Jahre dabei“. Dass sich aber die Musik der im Laufe der Jahrzehnte in der Welt weit gereisten Band, die sich bis heute dem Swing und seinen vielfältigen Spielarten verschrieben hat, immer noch frisch anhört, dies bewiesen die routinierten Jazzer gekonnt.

In bester Geburtstagsstimmung hatte zunächst die Barrelhouse Jazzband den Abend eröffnet und mit beliebten Klassikern durch die Geschichte des Jazz geführt. Grandios und voller Finesse: Duke Ellingtons „Caravan“.

Nach der Pause lud dann die Woodhouse Band ebenfalls zu einer Zeitreise durch die Epochen des Jazz ein, die die Musiker dieses eingeschworenen Ensembles teilweise selbst begleitet haben. Als Moderator dieses Mülheimer Heimspiels begrüßte Horst Janßen, ohne den es die Band wahrscheinlich heute nicht mehr geben würde, zahlreiche Gäste, die der Band durch alle Jahrzehnte treu geblieben sind. „I’m crazy about my baby“ lautete dann der Titel des ersten Songs von Altmeister Fats Waller. Worauf ein Zeitsprung in den Bebop erfolgte und die Gastsängerin Marie Daniels mit „One of those things“ einen Standard des American-Songbook präsentierten durfte, den Schlagzeuger Rolf Drese arrangiert hatte. Und es sollte noch ein langer Abend werden, den die Mülheimer Jazzfans so schnell nicht vergessen dürften.