In Deutschland engagiert sich Margarita Toledo nur noch wenig in der Kirche. Das sei mal anders gewesen. Denn die gebürtige Argentinierin lernte bereits eine andere katholische Kirche kennen: die katholische Kirche ihrer Heimat. „Dort“, so Toledo, „zogen wir von Fabrik zu Fabrik. Es war ein Geben und Nehmen.“ Sie zeichnet das Bild einer Kirche, die den Armen direkte Hilfe bietet. Mit der Kirche, die die Südamerikanerin in Deutschland kennenlernte, konnte sie weniger anfangen. Sei es in Heidelberg, sei es in ihrer heutigen Heimat Mülheim. Natürlich glaube sie weiter an Gott. Auch habe sie weiterhin viel Kontakt zu aktiven Kirchenmitgliedern. Was ihr hier fehlt, ist die Nähe. „Hier muss man sich einen Termin beim Priester machen, wenn man ihn sprechen möchte.“ In Argentinien sei das anders.
Auch Papst Franziskus, damals Kardinal Bergoglio, kennt die Mülheimerin als volksnahen Mann. „Er ist streng. Er ist bodenständig und er hat etwas in Argentinien erreicht“, sagt Margarita Toledo. Man müsse sich fragen, warum die Menschen hier nicht mehr in die Kirche gingen.
Sie besitzt die Hoffnung auf eine „modernere“ Kirche. Denn viele stehen der katholischen Kirche mittlerweile so befremdet gegenüber wie Margarita Toledo: „Aids, die Behandlung von afrikanischen Nonnen und verliebte Priester“, zählt sie ein paar Probleme der Kirche auf. Probleme, die die Kirche nicht in den Griff bekommt.
Probleme, die gelöst werden müssen. Für sie ist Papst Franziskus vor allem eines: „ein Funken Hoffnung“.