Holthausen. . Noch 1800 Euro muss Julian Laufs (19) von Sponsoren eintreiben – dann steht seinem einjährigen Aufenthalt in Ecuador nichts mehr im Weg. Was nach einem Gag klingt, um sich das Taschengeld aufzubessern, ist in Wahrheit eine Maßnahme für den guten Zweck.
Noch 1800 Euro muss Julian Laufs (19) von Sponsoren eintreiben – dann steht seinem einjährigen Aufenthalt in Ecuador nichts mehr im Weg. Was nach einem Gag klingt, um sich das Taschengeld aufzubessern, ist in Wahrheit eine Maßnahme für den guten Zweck: Julian Laufs wird ein Jahr mit „Weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, große Armut sehen – und direkt vor Ort helfen können.
Harte Arbeit in Ecuador
Nach dem Abitur auf dem Otto-Pankok-Gymnasium will Julian Laufs etwas Sinnvolles machen. Direkt studieren wäre eine vertane Chance. Dass er ins Ausland geht, steht für ihn lange fest. „Auf Work and Travel, was ja viele machen, hab ich aber nicht so große Lust, da fehlt mir der soziale Aspekt.“
Wie kam Julian Laufs zum Ecuador-Projekt? In einem Greenpeace-Magazin liest er vor einiger Zeit einen Artikel über den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. Das Ministerium stemmt die Kosten per Teilstipendium und kooperiert mit Organisationen, die die Freiwilligen auf den Einsatz vorbereiten und begleiten. Julian Laufs schließt sich dem Verein „Experiment“ an. „Dabei war für mich entscheidend, dass Südamerika angeboten wird, weil ich unbedingt zeitgleich mein Spanisch aufbessern möchte.“
Herausforderung
Sein Alltag in Ecuador wird ihn herausfordern. In Atahualapa, einer Hochlandregion mit 2000 Einwohnern, wird er in einer Gastfamilie leben und das Projekt „Adecsa“ unterstützen. 212 Familien aus der Gemeinde sind Mitglied dieses Vereins. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Bildungsmöglichkeiten der Kinder zu verbessern und die Ressourcen des Gebiets zu schützen. „Ein großes Thema ist auch der Ökotourismus, der sich dort entwickelt“, sagt Julian Lang. Seine Aufgaben werden jedoch vor allem das Unterrichten der Kinder und die Mitarbeit auf den Plantagen sein – also harte körperliche Arbeit. Angst empfinde er nicht: „Ins kalte Wasser werde ich so oder so geschmissen – aber mit einer positiven Einstellung wird schon nichts schiefgehen“, ist sich der 19-Jährige sicher. Seine Erlebnisse wird er in einem Internet-Blog niederschreiben.
Doch bevor er die Reise nach Ecuador antreten kann, muss die erste Hürde genommen werden: Die 1800 Euro sind der Eigenanteil, den er aufbringen muss. Unternehmen und Vereine spenden ihm das Geld – das Ministerium will die Spendenquittungen als Beweis sehen. „Der Sinn darin ist, dass ich Unternehmen und Vereine auf das Thema Entwicklungshilfe aufmerksam mache.“ Und nach dem Freiwilligendienst? „Da werde ich Volkswirtschaft studieren. Ich würde gerne für das Auswärtige Amt arbeiten.“