Die Zahlen, die Michael Glahn nennt, ergeben eine einfache Rechenaufgabe: 110 Taxis in Mülheim verfügen über 70 Parkplätze. 40 Taxis müssen demnach unentwegt unterwegs sein. „Im Grunde fehlen 40 Plätze“, so der stellvertretende Vorsitzende der Taxigesellschaft Call-Cars. Ein Problem. Ganz so drastisch, wie Glahn darstellt, gestaltet sich die Lage dann doch nicht.
Randolf Stephany, der Chef von Taxi Stephany, relativiert. Mit 70 Parkplätzen komme man hin. Es befänden sich immer Taxis in der Werkstatt. Darüber hinaus seien ständig zirka 10 Prozent der Taxis nicht im Einsatz, während die anderen fahren würden. „Zu viele Taxis haben wir nicht. Wir haben Zeiten, wo jedes gebraucht wird. Aber was machen wir, wenn die Stoßzeiten vorbei sind?“, so Stephany.
Ein anderes Problem sieht er in der Verteilung der Taxis, er möchte den Fahrern jedoch keinen Vorwurf machen. „Die Fahrer stellen sich hin, um Geld zu verdienen und nicht, um sich gut zu verteilen.“ Vor allem der Hauptbahnhof sei betroffen. Auch Peter Roedel, Leiter der Straßenverkehrsbehörde, weiß um die schwierige Situation: „Am Hauptbahnhof streiten sich die Fahrer.“ Er versuche den Taxiverbänden zu helfen. Randolf Stephany kann bestätigen, dass sich die Stadt in einem „Spagat zwischen Bürger und Unternehmer“ befindet. Jeder hat seine Interessen.
Zu wenig Parkplätze für zu viele Taxis? Generell zu viele Taxis in Mülheim? Oder sind die Stellplätze schlichtweg schlecht verteilt? Michael Glahns Rechenaufgabe entpuppt sich als gar nicht so einfach.