Als „suboptimal“ bezeichnete Sozialdezernent Ulrich Ernst am Montag im Jugendhilfeausschuss die Lösungsvarianten für ausreichend viele U3-Plätze in Kindertageseinrichtungen. Die Verwaltung stehe wegen des Rechtsanspruchs betroffener Eltern „unter erhöhtem Handlungsdruck“; die Stadt müsse daher auch Standorte erwägen, die nicht perfekt seien.
Seit Wochen sitze man fast täglich zusammen, berichtete Ernst, mit dem einen Ziel, zum Stichtag 1. August eine vernünftige Gesamtlösung präsentieren zu können. Vieles werde erörtert, nicht alles umgesetzt, „wir sind noch in Bewegung“. Dazu gehört die Idee, in die Container an der Boverstraße, in die der Sprachheilkindergarten vom Schildberg für zwei Jahre einzieht, auch U 3-Kinder einziehen zu lassen. Das stoße allerdings auf wenig Gegenliebe bei der angrenzenden Gustav-Heinemann-Gesamtschule, so Inge Göricke von den Grünen: Die Schule brauche den Platz. Eine Forderung, die Uwe Alex, Leiter des Amts für Kinder, Jugend und Schule, bekannt und die für ihn auch nachvollziehbar ist. In der Abwägung der Interessen habe man aber so entschieden, „und die Schulleitung hat Verständnis signalisiert“.
Für Ernst ist die aktuelle Aufgabe „die größte Herausforderung kommender Jahre“. Voraussichtlich erst 2015 sei die Situation besser lösbar. Zu Überbelegungen und provisorischen Standorten gebe es zurzeit keine Alternative.
Langfristig sollen Plätze für 39 Prozent der Unter-Dreijährigen bereitstehen, zunächst aber strebe man eine Marke von 30 Prozent plus X an, hieß es. Lydia Schallwig (Amt für Kinder, Jugend und Schule) sieht übrigens kein Problem, ausreichend Personal zu finden. Aktuell gebe es nur sechs vakante Erzieher-Stellen.