Seine Planungen für den Mülheimer Kaufhof-Standort hält der potenzielle Investor Rosco komplett aus der Öffentlichkeit heraus. Für Fragen zum Stand der Dinge steht der Projektentwickler nicht zur Verfügung.
Selbst Kaufhof-Eigentümer Jochen Hoffmeister gibt an, seit langem schon „nichts zu wissen“. Die Rosco-Gruppe, die bis Ende März aus dem Kaufvertrag für das alte Warenhaus aussteigen könne, gebe ihm gegenüber keine Wasserstandsmeldungen ab.
Und doch hat die WAZ zumindest einige Informationen darüber, was Rosco umtreibt. Wie berichtet, kalkuliert Rosco mit einer Sanierung im Bestand. Im Unter-, Erd- und 1. Obergeschoss, so war zu hören, ist an Einzelhandel gedacht, für das schwierige 2. Obergeschoss könnte eine Lösung sein, das Parkhaus auf einen Teil der Fläche auszudehnen. Mittlerweile soll Rosco planen, das bestehende Parkhaus komplett abzureißen, um ein modernes neues zu bauen.
Ein starker Ankermieter soll eine große Fläche besetzen und Frequenz für das neue Center bringen. Dies soll wohl, geht der Wunsch von Rosco in Erfüllung, ein SB-Warenhaus à la Kaufland sein. Tengelmann hatte wohl auch offensiv und öffentlich Interesse bekundet, ist aber laut WAZ-Information zumindest nicht die erste Wahl. Ein SB-Warenhaus als Mieter lässt eine Einzelhandelsimmobilie jedenfalls im Wert steigen, sagen Branchenkenner.
Wie weit Rosco bei der Suche nach Mietern aus der Einzelhandelsbranche ist, ist nicht bekannt. Knackpunkt in der Frage, ob Rosco Millionen investiert, ist auch die Verkehrssituation rund um den Kaufhof. Hier hat Rosco die Stadt zum Handeln aufgefordert. Ein Verkehrskonzept ist gefordert, das auf einen reaktivierten Einzelhandelsmagneten zugeschnitten ist. Man denke nur an die angedachte Vermietung an ein SB-Warenhaus und den damit verbundenen Lieferverkehr. Auch dürfte Rosco daran gelegen sein, dass Kunden, die das Center mit Pkw ansteuern, aus allen Richtungen kommend ohne Probleme zum Parkhaus gelangen.
Diese Herausforderung dürften die Verkehrsplaner in Kürze der Zeit allerdings kaum meistern können. Sie haben erst kürzlich feststellen müssen, dass die Kreuzung am Berliner Platz, aber auch der Bereich Friedrich-Ebert-/Schollenstraße überlastet ist.