Mülheim. .
Warme Luft schlägt einem im Imbiss „By Ibo“ entgegen. Die Tische sind allesamt belegt, laute Unterhaltungen in den unterschiedlichsten Sprachen zu hören. Die meisten Gäste haben gerade besonders großen Appetit – Badmintonspieler, die sich nach den Turnierspielen der „Yonex German Open“ erst mal Kalorien zuführen müssen.
„Das sind alles Kunden, die uns teilweise schon seit sechs Jahren besuchen“, sagt Hasan Tuncer (23), Neffe und im Moment vor allem Dolmetscher des Inhabers. Seitdem die Turniere in der RWE-Sporthalle ausgetragen werden, gehört die Imbissbude für viele Sportler zum festen Tagesablauf. Für Hasan Tuncer eine schöne Erfahrung: „Ich lerne dadurch so viele nette Leute aus sämtlichen Ländern kennen – das will ich gar nicht mehr missen.“
Aus den einstigen Kunden, die sich ihre Dönertasche oder Pizza bestellten, sind viele langjährige Freundschaften entstanden. „Eine Spielerin kommt aus Malaysia, mit ihr schreibe ich E-Mails und wir schicken uns gegenseitig Fotos“, erzählt Tuncer. Eine große Fotowand in der Pizzeria zeigt viele Turniergäste – aber auch Stammkunden aus der Umgebung.
Welches Gericht bei den Sportlern besonders beliebt ist? „Dieses Jahr geht die Nummer 11, die Türkische Pizza mit Fleisch, besonders gut.“ Mit Händen und Füßen müssen sich Imbissbesitzer und Gäste teilweise verständigen. Ein Problem sei dies nicht. „Vor allem die Chinesen können oftmals kein Englisch – aber dann zeigen sie einfach auf die Speisekarte und nehmen das Gericht, das wir abfotografiert haben.“ Hasan schmunzelt. Er selbst geht, wenn nicht viel zu tun, schon mal rüber in die Halle und schaut sich ein Spiel an. Den Schläger nimmt er allerdings nicht in die Hand. „Ne, das ist mir zu hart, die hauen ja in einer Geschwindigkeit auf die Bälle – da schau ich lieber zu.“
Riesen Umsatzsteigerungen kann Hasan Tuncer erstaunlicherweise nicht feststellen: „Die Stammkunden und die Laufkundschaft kommen nicht so häufig während des Turniers.“ Fehlende Parkplätze und ein fast schon überfüllter Imbiss schrecke viele ab.