Dümpten.

So eine Kraterlandschaft haben die Dümptener selten vor ihrer Haustür gesehen. Am Bottenbruch hat die SWB den Wohnklotz um einige Köpfe gekürzt, von acht auf vier Etagen. Die letzten Trümmerteile des Hochhauses türmen sich ringsum auf – 4500 Tonnen Material wurden bereits abtransportiert. Die Abriss-Arbeiten sind nun abgeschlossen, Anfang März geht es an die Rohbauarbeiten und die Haustechnik. Schon bald soll aus der Baustelle ein moderner Wohnkomplex entstanden sein, in einem Jahr ziehen die ersten Mieter wieder am Bottenbruch ein.

Um zur Baustelle zu finden, muss man nur dem hämmernden Geräuschen folgen. Im hintersten Teil der Straße hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Wie Unkraut sprießen Stahlstäbe aus Betonbrocken hervor, ein Riesenbagger klaubt die letzten Reste zusammen. „Ein Longfrontbagger hat vergangene Woche mit einem 30 Meter langen Arm die Treppenhäuser abgetragen“, erklärt Architekt Peter Schmalhaus, der das Projekt beim SWB leitet. Mit den Treppenhäusern fielen auch die Verbindungen zu den einzelnen Stockwerken weg. „Daher beginnen wir ab 5. März mit der teilweisen Einrüstung des Gebäudes.“

Immer wieder bleiben Spaziergänger vor dem Bauzaun stehen und beobachten, wie Arbeiter den Sechziger-Jahre-Bau mit schwerem Gerät abschminken – um ihn am Ende attraktiv für den Wohnungsmarkt zu machen. Die meisten Nachbarn ärgern sich natürlich über Lärm und Dreck, freuen sich aber, dass der Riese bald einen kleineren Schatten wirft. Eine Anwohnerin klagt über verdreckte Straßen und verstopfte Kanäle. „Dass es auf einer so großen Baustelle staubt, lässt sich leider nicht vermeiden“, sagt Schmalhaus. „Doch wir sind mit den Anwohnern im Gespräch und bemühen uns, den Dreck möglichst gering zu halten.“ Jeden Tag nach Feierabend schicke die SWB Kehrwagen durch die Siedlung.

Mit dem Rückbau des Betonklotzes will sich die Wohnungsbaugesellschaft, fit für die Zukunft machen. Schließlich litt das Gebäude zuletzt unter einer Leerstandsquote von 30 Prozent – der Klotz, ein Schandfleck des Viertels. „Mit der Verkleinerung auf vier Stockwerke ist das Gebäude nun der Umgebungsbebauung angepasst“, erklärt Schmalhaus. Natürlich gehen mit der Halbierung auch vermietbare Quadratmeter verloren. Trotzdem lohne sich der Rückbau. „Wir sehen es als Investition in die Zukunft.“ Hinterher sei der Bau nicht nur schöner anzuschauen, sondern auch barrierefrei. Mit Blick auf die Mülheimer Altersstruktur sichere man sich so die Vermietbarkeit.