Heißen. .
Was ist los in Ihrem Stadtteil? Gibt es etwas zu bemängeln oder etwas lobend zu erwähnen? Das möchten wir von unseren Lesern wissen - und veranstalten daher an verschiedenen Orten in der Stadt einmal im Monat das WAZ-Lesercafé. Am Mittwoch versammelten sich Bürger bei „Hemmerle“ in Heißen. Am Pressetisch ging es allerdings nicht nur um Heißener Belange.
Kreisverkehr kein Thema mehr
Eines vorweg: Der Kreisverkehr, der im letzten Sommer an der Honigsberger Straße/Paul-Kosmalla-Straße gebaut wurde, scheint für die Heißener kein Aufreger-Thema mehr zu sein. Die Umgestaltung von der Ampel-Kreuzung in eine verkehrsberuhigte Zone, die bei Händlern und Bürgern zuerst für Unmut sorgte, kam in der munteren Runde gar nicht zur Sprache.
Dafür ging es zum Beispiel um den Nahverkehr. Besorgt äußerten sich die Leser zu den kürzlich in unserer Zeitung vorgestellten Plänen des ÖPNV-Gutachters Jean-Marc Stuhm, die Buslinie 753 zu kappen. Sie solle nur noch von Ratingen über Selbeck und Saarn bis zur Oppspring-Kreuzung führen, aber nicht mehr vom Oppspring über Zeppelinstraße und Holthauser Höfe nach Heißen Kirche.
„Dabei ist das die einzige vernünftige Verbindung zwischen Holthausen und Heißen“, klagte ein Café-Besucher und fügte hinzu: „Viele ältere Leute aus Holthausen nutzen den 753-er, um donnerstags nach Heißen zum Markt zu fahren oder dort einzukaufen oder Kaffee trinken zu gehen.“ Mit der Alternative könne man sich nicht anfreunden: „Da müsste man ja erst mit der Bahn in die Innenstadt und dann mit U 18 oder Bus wieder raus nach Heißen fahren“, so die Kritik.
Gekommen waren die meisten Bürger nicht nur, um ihr Thema anzubringen, sie diskutierten auch über die Anliegen der anderen mit. Um den Einsatz von Taxi-Bussen ging es ebenso wie um die Probleme, die den Büdchen der Verkauf von Zeitungen, Süßigkeiten, etc. in Tankstellen oder Bäckereien bereitet. Ausführlich diskutiert wurde auch über einen Konflikt, der eigentlich in Holthausen angesiedelt ist. Rosemarie Hett und Peter Wilhelmi, zwei Vertreter der Bürgerinitiative gegen die geplante Bebauung an der Tilsiter Straße, erläuterten, wie sie zum derzeit ausliegenden Bebauungsplan stehen, warum sie Einspruch dagegen erheben wollen und was sie fürchten: „Die breite Zufahrt, die in den Plänen eingezeichnet ist, deutet doch darauf hin, dass hier an eine weitere Bebauung gedacht wird.“
Nach Heißen gepilgert waren die Initiativ’ler, weil „es in Holthausen ja kein Café gibt, in dem mal ein Leser-Treff stattfinden kann“. Wir WAZ-Leute sind sicher: Wir werden auch dort einen netten Ort für eine Diskussionsrunde finden.