Neun Konzertflügel, 500 Kartons, 60 davon proppenvoll mit Notenblättern, insgesamt 20 000 Euro Transportkosten, damit 4 500 Musikschüler schöne, neue Räume haben. So sieht der Umzug der Mülheimer Musikschule in Zahlen aus. Bärbel Frensch-Endreß, Leiterin der Städtischen Musikschule, freut sich darauf, die Packerei bald hinter sich zu haben, und anschließend auf 2 500 Quadratmetern mit ihren Schülern zu musizieren. Das sind 1 000 Quadratmeter mehr als zurvor. Vorbei ist die Zeit, in der man auch im Sommer im drückend heißen Dachgeschoss spielen musste. Das bleibt den Musikschüler in der Von-Graefe-Straße erspart.

Die Leonhard-Stinnes-Stiftung hat die Sanierung der „Alten Augenklinik“ zum „Haus der Stadtgeschichte“ finanziert. Die Musikschule wird das sich im Besitz der Stiftung befindende Gebäude zusammen mit dem Mülheimer Stadtarchiv beziehen. Es wird Seminarräume zur gemeinsamen Nutzung geben und Bärbel Frensch-Endreß betont, dass es sich für Schüler und auch für wartende Eltern anbieten wird, die gelegentlichen Ausstellungen des Stadtarchivs im Gebäude zu besuchen.

Fliegende Flügel

Der Umzug im 60. Jubiläumsjahr beginnt kommende Woche. Bereits jetzt stapeln sich hunderte Kartons in der alten Musikschule Auf dem Dudel. Und auch in der Neuen befinden sich teilweise schon neue Möbel. Am kommenden Donnerstag wird die Verwaltung den Auftakt machen und in das neue Gebäude umziehen. Am Samstag kommen dann die Instrumente nach. Dabei werden nach Aussage der Musikschulleiterin „sieben Konzertflügel in die zweite Etage schweben.“ Der Umzug der Musikschule kostet in etwa 20 000 Euro, so Frank Buchwald, Leiter des für die städtischen Immobilien zuständigen Amtes (IS). Rechnet man die Kosten für das Stadtarchiv dazu, werden es vermutlich 60 000 Euro. Dessen Einzug ist für diesen Sommer geplant.

Der Lehrbetrieb der Musikschule mache wegen des Umzugs keine Pause, es würde lediglich am Montag nach der Umzugsaktion kein Unterricht stattfinden, erklärt Frensch-Endreß. Es werde versucht, den ausfallenden Unterricht mit den betroffenen Schülern individuell zu einem anderen Termin nachzuholen.

Bis die Einrichtung komplett ist, wird es noch etwas dauern. Einige geplante Schülerkonzerte werden wegen fehlender Bestuhlung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben und dann in dem neuen Saal, der hundert Zuhörern Platz bietet, nachgeholt.