Es sind Zahlen, die erschrecken und sich auf den ersten Blick sicherlich so interpretieren ließen: dem Mülheimer Hotelbetrieb kann der Scheintod ausstellt werden. Denn: nur 27,9 Prozent der Betten seien im Jahr 2012 durchschnittlich belegt worden, ermittelten Statistiker des Landesamts für Information und Technik. Im Jahr zuvor waren es immerhin noch 29 Prozent gewesen. „Diese Zahlen sind überhaupt nicht aussagekräftig“, relativiert indes Inge Kammerichs vom Mülheimer Stadt- und Tourismus-Marketing (MST) die Werte. Die Stadt habe eine hohe Zahl an Geschäftshotellerie aufzuweisen. Zimmerauslastung und nicht Betten wäre bei den meist allein reisenden Besuchern,also die richtige Kennzahl gewesen.

Nichtsdestotrotz zeigen die Hotelübernachtungen in NRW, die das Landesamt für Statistik dabei unter die Lupe genommen hat, ein Ergebnis: Während andere Stadt wie Essen (42,1), Düsseldorf (45,2), Oberhausen (48,9) oder Duisburg (34,4) nahe an oder sogar über dem Landesschnitt von 40 Prozent liegen, sind in Mülheim vor allem die ausländischen Touristen weggebrochen: Sowohl bei den einzelnen Gästen ist die Zahl um 13,2 Prozent auf 11 435 (vorher 13 167) als auch bei der Gesamtübernachtungszahl um 10,9 Prozent auf 29 579 (33 179) gesunken. „Andere Städte haben gezeigt, dass sich nur durch eine Ausweitung der Kapazitäten neue Touristen in die Städte locken lassen“, wird derweil von der MST als Lösungsmöglichkeit in den Raum geworfen. Neue Hotels als Anzugspunkte auch für die bereits bestehenden Häuser also. Wie etwa der diskutierte Neubau am Tourainer Ring.Insgesamt verfügt Mülheim über 31 gelistete Hotels mit 1 444 Betten. 82 296 ( 1,2 Prozent minus) Gäste kamen dabei 2012 auf insgesamt 155 886 Übernachtungen (Minus 1,7 Prozent).