Schon als das St. Marien-Hospital im vergangenen Jahr seinen 125. Geburtstag feierte, deutete die Geschäftsführung des zur Contilia-Gruppe gehörenden Krankenhauses große Investitions- und Baupläne an, um den Betrieb der Klinik zu optimieren. Jetzt hat die Geschäftsführung konkrete Zahlen und Fakten präsentiert

An-, um- und abgebaut wurde immer in der wechselvollen Geschichte des St. Marien-Hospitals. Viele der heutigen Gebäudeteile stammen aus den 50er und 60er Jahren und bilden, so drückt es die Geschäftsführung aus, im Alltag eines modernen Medizinbetriebes oft ein Hindernis. Den Erwartungen der Patienten entspricht vieles längst nicht mehr. Nach achtjähriger Planung startet das Hospital im Sommer mit dem bisher größten Neubauprojekt: Für rund 20 Millionen Euro wird ein fünfgeschossiger Neubau errichtet.

Kein einfaches Unterfangen

Es ist kein einfaches Unterfangen, was sich die Geschäftsführer Johannes Hartmann und Andreas Weymann vorgenommen haben. „Wir werden den Neubau im Innenhof auf einem alten Bunker errichten“, sagt Weymann. Auf drei Ebenen werden sich künftig Stationen befinden, im ersten Geschoss werden zudem die internistischen Funktionsbereiche wie Endoskopie untergebracht und im Sockelgeschoss die physikalische Therapie sowie die Kapelle. Die alte wird als Patientenzimmer benötigt.

120 Betten der Inneren Medizin und der Chirurgie soll es in dem Neubau geben, wobei die Gesamtbettenzahl der Klinik mit 367 konstant bleibt. Im Zuge der Umgestaltung soll die Psychiatrie des Marien-Hospitals mehr Platz bekommen, was wegen der hohen Nachfrage dringend nötig sei, so Hartmann. Moderne Zweibett-Zimmer nennt Weymann als künftigen Vorteil, vor allem aber die deutlich kürzeren Wege zwischen Patientenzimmern und medizinischen Untersuchungsabteilungen.

„Wir werden größere Patienten-Einheiten bilden und damit auch deutlich wirtschaftlicher arbeiten können“, sagt Hartmann. Das wird das Krankenhaus auch müssen, denn die 20 Millionen muss es aus eigenen Kräften stemmen. Seit der Umstellung der Krankenhaus-Finanzierung vor einigen Jahren erhält das Marien-Hospital jährlich nur noch eine Bau-Pauschale von 550 000 Euro. Damit kann es nicht einmal den kompletten Zinsdienst für die Bausumme finanzieren.

Mit zwei Jahren Bauzeit rechnet die Geschäftsführung. Logistisch sei dies eine Herausforderung, da im Innenbereich gebaut werden muss. Sobald der Neubau steht, wird der Klinikbau an der Kaiserstraße abgerissen. Das Eckhaus am Muhrenkamp bleibt erhalten. Vor dem Neubau werden Parkplätze angelegt. Über die Fassadengestaltung des Neubaus finden noch weitere Gespräche mit Vertretern der Stadt statt.

Von den ursprünglichen Plänen, mit dem Neubau auch den Haupteingang ins Krankenhaus an die Kaiserstraße zu verlegen, nimmt die Klinikleitung Abstand. Der Eingang bleibt wie bisher an der Adolfstraße, wo auch die Rettungswagen vorfahren.