Dämmen oder nicht? Hilmar Emmerich steht dem Thema kritisch gegenüber, kritisiert Architekten oder Kollegen, die Dämmung unnötigerweise empfehlen würden, obwohl die Gebäudehülle es oft nicht erfordere. Bei der Thermographiemethode, einem Wärmebildverfahren, um Schwachstellen in der Isolierung zu erkennen, solle der Hauseigentümer immer bedenken, dass Häuser, die etwa ein zweischaliges Mauerwerk besitzen, auch von innen aufgenommen werden müssten, sonst seien keine aussagekräftigen Daten zu erreichen.

„Viele Eigentümer bringen einfache Dämmplatten, häufig die günstigsten aus Styropor, ohne Zwischenschicht an die Wand. Die Dämmung wird dann von einem Anstreicher mit einem unter 3 mm dicken Putz gestrichen, weil dickerer Putz nur von einem Stuckateur aufgetragen werden darf, deren Leistung in der Regel teurer ist“, so der Experte. Dann seien dem Anstrich hochgiftige Biozide zugefügt, um eine Algenbildung an der Fassade zu verhindern. Diese Giftstoffe spülen sich mit der Zeit aus und verseuchen erst Boden und dann Grundwasser. Auch sollten Bewohner gedämmter Häuser immer auch ihr Lüftungsverhalten ändern, damit sich in der Wohnung kein Schimmel bilde. Die gedämmten Wände sind nicht mehr atmungsaktiv, Innenfeuchtigkeit kann nur über die Fenster entweichen, Be- und Entlüftungssysteme werden selten angebracht. „Ich habe schon schockierend viele Feuchteschäden begutachtet. Auch weiß man noch nicht, wie teuer nach rund 30 Jahren die Entsorgungskosten werden.“