Mülheim.

Liedermacher Konstantin Wecker hatte mit seinen Leuten schon Donnerstagabend im Hotel Kocks eingecheckt. Gestern Abend stand er auf der Bühne in der Stadthalle. Gitte Haenning hat schon im Haus vis-a-vis der Stadthalle am Mühlenberg übernachtet wie auch Grünen-Politiker Jürgen Trittin. Und Schlagersänger Bernhard Brink fühlte sich dort pudelwohl. „Ihm hat es bei uns so gut gefallen, dass er nach einem Auftritt in Bad Salzuflen nach Mülheim kam“, freut sich Hotel-Chefin Claudia Lang.

Das repräsentative ehemalige Verwaltungsgebäude der Drahtseilerei Kocks wurde schonend zu einem Vier-Sterne-Haus mit 39 Zimmern umgebaut, das im Juni 2009 eröffnete. Gestalterisch ist es eine gelungene Reminiszenz an die ursprüngliche Funktion. Kultur wird in dem modernen Hotel mit den klaren Linien und warmen Farben groß geschrieben. Bereits am Eingang liegen Flyer und Buch des Mülheimer Kunstmuseums auf einem Tischchen. Im Foyer gibt es jetzt eine kleine Wanderausstellung der Camera Obscura mit rund 25 Exponaten aus der Sammlung Steckelings.

Hotelchefin mit Sinn für Kultur

Hotelleiterin Claudia Lang ist bekannt dafür, dass sie die Kontakte zu den „Kulturellen“ in der Stadt pflegt und ihren Gästen das Programm mit Konzerten, Kabarett, Theater und Ausstellungsbesuchen empfiehlt. Museumsleiter Tobias Kaufhold weiß immer schon, wenn sonntags nach dem Frühstück eine Gruppe in der Camera Obscura auftaucht, woher die Besucher kommen: „Sie bestellen dann immer schöne Grüße von Frau Lang und ich zurück.“

Dass die engagierte Hotelchefin sehr vertieft in die Kultur ist und sich auskennt, weiß Heike Blaeser-Metzger, Prokuristin der MST, zu schätzen: „Man merkt, dass die Gäste hier gut beraten werden und das ist auch für uns ein guter Multiplikator.“ Wegen der Nähe sei das Haus für die Stadthalle als Kultur- und Konferenzstätte wichtig. Wenngleich die Stadtmarketinggesellschaft, die auch für den Tourismus zuständig ist, die Diskussion um die Ansiedlung neuer Hotels positiv sieht, so hat Claudia Lang dazu eine klare Meinung: „Wir haben genug Hotels in Mülheim.“ Es gebe nur ganz wenige Termine im Jahr, wo es an die Grenze der Hotel-Kapazitäten in der Stadt ginge. „Wir sind zufrieden mit der Belegung“, sagt Lang. Aber beim Tourismus „könnte es ruhig noch ein bisschen mehr sein“.

Auf der Hotel-Homepage ist das Kultur- und Freizeitprogramm verlinkt. Dinge, von denen sich Lang selbst überzeugt hat. Im Übernachtungsangebot gibt es auch ein Kulturpaket. Bei den Mülheimer Theatertagen sind die Ensembles teils dort untergebracht. „Es ist immer schön, Künstler hier zu haben, dann ist richtig Leben im Haus.“