Obwohl für IWW-Geschäftsführer Wolf Merkel fest steht, „dass sich die unter anderem mit Aktivkohlefiltern arbeitende Klärwerks- und Wasseraufbereitungstechnik in den letzten 30 Jahren enorm weiterentwickelt hat und die Ruhr in den letzten 100 Jahren noch nie so sauber war, wie heute“, räumt er ein, dass die Wasseraufbereitungstechnologie immer wieder weiter entwickelt und an neue Stoffe angepasst werden muss. Diese gelangen, laut Merkel, auch in Folge des technischen und medizinischen Fortschrittes in das Trinkwasserreservoir Ruhr, bewegen sich aber deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserschutzverordnung. Nicht nur Kot von Mensch und Tier oder Düngemittel und Industrieschadstoffe, sondern auch Medikamente und Baustoffe lassen im Zweifel gesundheitsgefährdende Rückstände in die Ruhr gelangen.

Vor diesem Hintergrund nimmt das IWW, das auch ein selbstständiges Aninstitut der Universität Duisburg-Essen ist, an einem vom Bundesbildungsministerium mit 3,4 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekt teil. Neben dem IWW gehören unter anderem auch die RWW, der Ruhrverband, das Karlsruher Institut für Technologie sowie Institute der Universitäten Aachen, Bonn, Bochum und Duisburg-Essen zum Forschungskonsortium.

Ziel des 2012 gestarteten und bis 2014 laufenden Pilotprojektes ist es, auf der Basis einer Wasseranalyse festzustellen, welche Schadstoffe die Ruhr belasten, wie die Trinkwasseraufbereitung optimiert und ob, wo und zu welchen Jahreszeiten die Ruhr für einen Badebetrieb freigeben werden könnte. Merkel denkt zum Beispiel an den Aufbau eines entsprechenden Kontrollsystems, das Bürgern in Form einer Badeampel anzeigen könnte, in welchem Abschnitt der Ruhr man aktuell baden kann. Zu diesem Thema plant das IWW auch einen Workshop mit Bürgern, Gruppen, Verbänden und Einrichtungen, der im April oder Mai stattfinden soll.