Wie soll es mit der VHS weitergehen? Die Debatte ist voll entbrannt. Eigentlich könnte die Frage global auch lauten: Wie soll es eigentlich mit der kommunalen Daseinsvorsorge weitergehen?

Sechs Millionen Euro Sanierungsstau, dazu eine Investitionsnotwendigkeit von 800 000 Euro für den Brandschutz: Die Sorgen am VHS-Standort sind riesengroß, der finanzielle Spielraum der Stadt klitzeklein, eigentlich gar nicht vorhanden. Sanierungsstau gibt es mittlerweile an allen Ecken und Enden in dieser, aber auch in jeder anderen Stadt im Ruhrgebiet.

Was können die Städte ihren Bürgern noch bieten? Selbst haben sie sich in der Vergangenheit viele ihrer Nöte beschert. Haben in Projekt für Projekt investiert – ohne jemals im Auge zu halten, was für immense Unterhaltungskosten sich summieren würden. Die Liste in Mülheim ist lang: Nicht nur der VHS-Bau ist marode. Der Straßenbahn-Fuhrpark der MVG ist es, viele Schulen bräuchten Investitionen, Straßen, Wohnungen, öffentliche Räume – Geld dafür ist eigentlich nicht da.

Auswege sind zu suchen. Politik ist nun als Reparaturbetrieb gefragt, damit die Stadt nicht in der Kostenfalle verharrt. Über die Struktur einer Volkshochschule lässt sich nachdenken. Die VHS Mülheim ist im Bildungssektor nicht alleine unterwegs. Auch andere Einrichtungen, private wie gemeinnützige, machen die Angebote, die sich auch im Kursprogramm der VHS finden. Vielleicht kann sich die VHS künftig auf jenes spezialisieren, was andere nicht abdecken. Und eine engere Kooperation mit Nachbarstädten würde gewiss auch beim Sparen helfen. Sichergestellt sein sollte aber die Erreichbarkeit der Angebote.