Wer Visionen hat, sollte laut Helmut Schmidt zum Arzt gehen - oder in die Mülheimer Stadtverwaltung. Nach der Wahl von Martin Harter zum Planungsdezernenten in Gladbeck stellt sich immerhin die nicht ganz unwesentliche Frage, wie es mit dem seit einigen Jahren um die Bauordnung erweiterte Planungsamt weitergeht. Normalerweise gilt eine halbjährige Widerbesetzungssperre. So war es beim Amt für Kinder, Jugend und Schule genauso wie beim Sportservice. In der Verwaltung wird das Stadtplanungsamt allerdings schon als Schlüsselposition gesehen, so dass es im Moment auch möglich ist, dass die Verwaltung der Politik vorschlägt, von dieser Regel jetzt eine Ausnahme zu machen. Wie Stadtsprecher Volker Wiebels bestätigte gibt es Überlegungen in diese Richtung. Entschieden ist aber noch nichts. Es müssen noch mit den Verwaltungsmitarbeitern ebenso wie mit der Politik Gespräche geführt werden. „Die Not ist auch nicht so groß, dass wir unmittelbar entscheiden müssen wie es organisatorisch weitergeht“, sagt Wiebels.
Fest stehe jedenfalls, dass die Stelle ausgeschrieben werden müsse. Harter habe dankenswerter Weise bereits angekündigt, dass er für einen „reibungslosen Übergang“ sorgen und die Stadt nicht Hals über Kopf verlassen wolle.
„Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Stelle direkt ausgeschrieben wird“, sagt SPD-Fraktionschef Dieter Wiechering. Man sollte mit der Suche nach einem qualifizierten Stadtplaner nicht lange warten, weil das Verfahren ohnehin langwierig sei und für die wichtigen Fragen (Zukunft der Nordstadt und der Innenstadt) dringender Handlungsbedarf bestehe. Das Team im Stadtplanungsamt sei aber klein. Gladbeck sei zu einem kompetenten Dezernenten zu beglückwünschen.
Bei der CDU sieht man den Handlungsdruck offensichtlich nicht so stark. „Jetzt kommt ein Schritt nach dem anderen. Zunächst ist die Verwaltung am Zug“, so Fraktionsgeschäftsführer Hansgeorg Schiemer und da habe der Dezernent Peter Vermeulen (CDU) das Vorschlagsrecht.