Ebenfalls reizvoll und prüfenswert findet Kulturbetriebsleiter Frank Baudy die Idee der VHS an der Schloßstraße in Höhe des Synagogenplatzes. In den derzeitigen Gebäudezustand passten aber leider „die Größe und das Raumangebot nicht“. Die Volkshochschule verfüge derzeit über rund 7500 qm. „Nach dem Konzept, auch ein Ort der Begegnung zu sein, wurde sie großzügig geplant.“ Dagegen seien im ehemaligen C & A-Gebäudekomplex lediglich 1700 qm belegbar.

Sein Kollege Dirk Schneider geht bei den Anforderungen für Weiterbildung von einem Raumbedarf von 3500 qm aus, die zusammenhängen sollten. Also müssten weitere Räume an anderer Stelle gefunden werden, was auf eine Dezentralisierung der VHS hinausläuft. Leerstände gibt es noch einige in der Innenstadt.

In Teilen der Politik rumort es: Von einer Luftnummer spricht der FDP-Fraktionschef Peter Beitz und wundert sich, „wie die SPD mal wieder mit Grundstücken und Gebäuden umspringt, auf die sie gar keinen Zugriff hat.“ Wenn man die Innenstadt noch irgendwie retten wolle, so Beitz, müssten auf der Schloßstraße in der 1A-Lage gute Geschäfte hin und keine VHS, die tagsüber und abends ein bisschen besucht sei. „So beleben wir keine Innenstadt.“

Gar unverantwortlich nennt die CDU den SPD-Vorstoß von Dirk Schneider und Arno Klare. „Offenbar ist die unselige Vergangenheit des sozialdemokratischen Grundstücksmonopoly immer noch in einigen SPD-Köpfen“, kritisiert CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Michels den plumpen Versuch, wieder Grundstückspolitik wie in alten, unguten Zeiten zu betreiben.

Die CDU-Fraktion fordert auch das Kulturdezernat und die Kulturamts-Doppelspitze auf, den im Dezember 2012 erneut auch von der SPD mit gefassten Haushaltsbegleitbeschluss zur VHS nicht zu unterlaufen. Vielmehr sollte das Kulturamt mit seiner Doppelspitze das geforderte VHS-Zukunftskonzept endlich öffentlich vorlegen, inklusive der Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit.

Die doppelte Amtsleiterspitze der Kulturverwaltung ist der CDU schon lange ein Dorn im Auge: Die SPD, so Michels, versuche mit der Diskussion „das Nichtstun der Kulturamts-Doppelspitze zu kaschieren“.