Mülheim.

Eine Volkshochschule gehört in die Stadtmitte: Die Idee des ehemaligen Direktors der VHS, Norbert Greger, hatte SPD-Geschäftsführer und Bundestagskandidat Arno Klare wie den berühmten Stein ins Wasser geworfen, der jetzt Kreise zieht in der Diskussion um den Ort für Weiterbildung. In einer Zeit, wo lebenslanges Lernen gefragt ist, und die Finanzlöcher der Kommunen immer weiter einreißen.

Dabei geht es neben dem stark sanierungsbedürftigen Gebäude an der Bergstraße, auch um die Zwänge der Haushaltssicherung, nicht zuletzt um die Frage der Dezentralisierung der VHS und die Zukunft der Weiterbildung sowie eventuelle Verbundlösungen mit den Städten der Meo-Region (Mülheim, Essen, Oberhausen) oder dem größeren Wurf der „Dome“-Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Essen.

Untersuchung der TU Dortmund

„Wenn schon“, sagt Arno Klare, „dann sollte man über einen Verbund ,Ruhr-West’ nachdenken.“ Zumal es schon seit 2002 eine Zusammenarbeit der Volkshochschule unter dem Kürzel „Dome“ gebe, „die beispielhaft im Bildungsbericht Ruhr vorgestellt wird“. Derzeit stehen die Zeichen günstig für ein noch engeres Zusammenrücken der Verwaltungen, weil einige VHS-Leiter in Pension gehen oder bereits gegangen sind.

Da die Sozialforschungsstelle Dortmund, Teil der TU, gerade ein Gutachten erarbeitet, das städteübergreifende Kooperationen untersucht, rät Klare dazu, die Ergebnisse abzuwarten, „um nicht Strukturen auf den Weg zu bringen, die nicht funktionieren“.

Kosten in Millionen-Höhe

Während auf der einen Seite politische Entscheidungen nach Konzepten gefragt sind, geht es andererseits um Kosten in Mio-Höhe, das Gebäude und die Standortfrage. Von sechs Millionen Euro Sanierungsstau nebst 800.000 Euro für Brandschutz ist die Rede, rund sieben Millionen müssten in den Bau aus den 70er Jahren investiert werden. Zudem gibt es Überlegungen für einen Hotelstandort am Platz der jetzigen VHS vis a vis der Stadthalle.

Die Idee, das Weiterbildungsinstitut weiter in die Innenstadt und somit in die Nähe von Medienhaus an den bereits kulturgeprägten Synagogenplatz zu bringen, trifft auf Resonanz. Es geht um den ehemaligen C&A-Komplex und späteren MST-Standort.

Das Eckhaus an der Schloßstraße steht schon lange leer. „Damit könnte man die Innenstadt beleben und mehr Frequenz schaffen“, sagt Klare. Im Schnitt besuchen täglich 800 Menschen die VHS, die künftig in die Innenstadt kommen könnten. Wohlwollen hat auch der Eigentümer, Brinkel-Immobilien aus Duisburg, signalisiert.