Mülheim. .

Dass Mülheim manchmal zum Labyrinth werden kann, hat sich unter ortsfremden Besuchern längst herumgesprochen. Dieses Gekurve über die Brücken und die vielen Einbahnstraßen – da hat Mülheim seinen Ruf weg. Eine ortsfremde Leserin traute sich neulich trotzdem auf Mülheimer Stadtgebiet und wollte zusammen mit ihrem Mann zum ersten Mal eine Ausstellung im Kunstmuseum besuchen.

So schwierig könne das ja nicht sein, dachte sie sich, schließlich habe sie Adresse und Navi dabei. Dieses ältere Modell konnte den Synagogenplatz jedoch nicht finden. Mülheimer wissen: Der Platz wurde vor vier Jahren umbenannt. Ortsfremde stehen hingegen auf dem Schlauch.

Schlechte Beschilderung

Auch die Fahrt nach Schildern gestaltete sich schwierig. Das Museum sei nur unzureichend ausgeschildert gewesen, berichtet sie. Nach einer Stunde Gekurve und einem mittelschweren Ehekrach mit dem Fahrer, gaben sie die Suche schließlich entnervt auf.

Dass Ortsfremde es schwer haben, den Weg zum Museum am Synagogenplatz zu finden, ist Dr. Beate Reese längst bekannt. „Es kommt häufiger vor, dass sich Besucher beschweren oder zu spät kommen, weil sie den Weg nicht gefunden haben“, so die Museumsleiterin.

Daher widmet das Kunstmuseum der Wegbeschreibung eine ganze Seite auf seinem Handzettel – dort gibt es eine Anfahrtskizze und den Hinweis für Navigationsgeräte, Bahnstraße 11 anstelle der offiziellen Adresse Synagogenplatz einzugeben. Dort steht auch der Hinweis, den Beschilderungen Richtung Innenstadt zu folgen. „Wer an der Kreuzung Schloßbrücke/Ruhrstraße geradeaus fährt, ist rettungslos verloren.“

Kultursäule am Bahnhof

Gerne würde die Museumsleiterin mehr Schilder mit Hinweisen auf das Kunstmuseum im Stadtbild sehen. „Ich kämpfe schon seit längerem dafür.“ Schließlich war das auch ein großer Kritikpunkt der letzten Besucherbefragung. Auch am Hauptbahnhof würden entsprechende Hinweise auf das Museum fehlen. Dort und an U-Bahnstationen könne sie sich Kultursäulen vorstellen, mit Hinweisen auf die Kulturorte der Stadt.

„Wir wissen, dass es Verbesserungsbedarf gibt“, räumt Stadtsprecher Volker Wiebels ein. Da der verkehrliche Umbau der City noch nicht abgeschlossen sei, nütze es nichts, Schilder anzubringen, die kurze Zeit später wieder entfernt werden müssten. „Aber wir arbeiten zusammen mit der MST und dem Amt für Verkehrswesen und Tiefbau an einer Optimierung zur Verbesserung der Zielführung.“