Mülheim..
Sie sind mehr als ein kleines Ärgernis - häufen sich aber: wilde Müllkippen im Wald. Selbst in Naturschutzgebieten wird der Schutt einfach zwischen die Bäume gekippt. Überall da, wo es wenig soziale Kontrolle gibt, etwa auf öffentlichen Parkplätzen: Beliebte Orte für „Müllsünder“ liegen etwa im Bereich Yorckstraße, der Hansbergstraße, am Entenfang, weiß Stadtsprecher Volker Wiebels. Allein seit Beginn der Weihnachtsferien wurden der Verwaltung von Bürgern 34 Fälle mitgeteilt.
25 Fälle von illegal entsorgtem Müll meldete die Polizei der Stadt im vergangenen Jahr. In einem aktuellen Fall sucht die Polizei den Täter, der kürzlich im Naturschutzgebiet an der Mühlenbergheide Bauschutt in größerer Menge hinterlassen hat. Mutmaßlich sind die Verursacher zwischen den Feiertagen, zwischen Heiligabend und Silvester, nach Selbeck gefahren, und haben ganz in der Nähe zur A 3 und zur Duisburger Stadtgrenze reichlich Schutt am Fußweg „Holzenbergs Bruch“ abgeladen.
Zahlen muss letztlich der Bürger
Die Polizei fand den Müll etwa 100 Meter von der Einmündung Mühlenbergheide/Großenbaumer Straße entfernt: Steine, gefüllte Mülltüten, Rohre, Holzlatten, ein Plakat zu dem türkischen Bauprojekt „Narin Park“ und sonstiger Unrat lagen im Wassergraben direkt neben dem Waldweg. Die erste Spurensicherung könnte auf einen Verursacher aus Duisburg hinweisen, mutmaßte ein Polizeibeamter, der vor Ort eingesetzt war.
Es sei gewerblicher oder Renovierungsmüll, der da im Wald liege, schätzt Stadtsprecher Wiebels. Denn Bauschutt gehört zu den Abfällen, die die MEG nur kostenpflichtig entsorgt, und wird daher nicht selten illegal abgeladen. „Mal ist es nur ein Karton, mal ein halber Container voll“, weiß Volker Wiebels. Auch in diesem Fall hat das Umweltamt die vermüllte Stelle bereits gesichtet und die MEG mit der Entsorgung beauftragt.
Ermittlungen sind schwierig
In Fällen, wo weggeworfene Farben, Lacke, Lösungsmittel den Boden zu verunreinigen drohen, muss unmittelbar gehandelt werden. Immer jedoch werden die Entsorgungskosten zunächst der Stadt in Rechnung gestellt. Zahlen müssen also letztlich die Bürger.
Wenn es sich um eine Straftat gegen die Umwelt handelt, stellt die Stadt Strafanzeige gegen unbekannt. Die Ermittlung der Täter sei aber nicht einfach. „Selbst wenn man einen Pass im Müll findet, heißt das ja noch lange nicht, dass das der Verursacher ist“, sagt Volker Wiebels. Niemand müsse, so Wiebels, alte Möbel, TV-Geräte, Herde oder Kühlschränke illegal entsorgen, denn das erledigt die MEG für Privathaushalte kostenlos über den Sperrmüll.
Hinweise zum Müllsünder vom „Holzenbergs Bruch“ oder zu verdächtigen Fahrzeugen nimmt die Polizei unter 0201- 82 90 entgegen.