Mülheim.

Der Tag neigt sich in der Redaktion dem Ende entgegen – da kommt noch ein Leser vorbei, Günter Foß, ein Bewohner vom Föhrenkamp. Der freundliche Herr kommt mit einem Problem, das nicht nur ihn bewegt, sondern seit Wochen viele Menschen in der Stadt: die deutliche Zunahme an Einbrüchen.

Günter Foß ist selbst ein Betroffener. Als er und seine Frau kurz vor dem Weihnachtsfest bei einem Konzert waren und nach Hause kamen, mussten sie leider feststellen, dass versucht worden war, bei ihnen einzubrechen. Die Täterer erreichten jedoch nicht das Ziel, aber fast. Eine aufmerksame Nachbarin hatte den lauten Knall gehört, als die Täter, die über die Garage am Haus in die erste Etage geklettert waren, eine große Scheibe eingetreten hatten. Eine massive Scheibe, die zersprang. „Wir hatten das Schlafzimmer voller Scherben“, berichtet Foß. Die Nachbarin eilte mit einer Taschenlampe herbei, strahlte die Täter an, diese flüchteten. Schon einmal, kurz zuvor, waren ihr die Männer in der Straße aufgefallen.

Zwei Einbrüche hat die Polizei in der Woche am Föhrenkamp registriert und weiß: Nicht jeder meldet sich. Für Günter Foß steht jedoch fest: „Die Nachbarschaft muss noch mehr zusammenhalten, nicht nur in Saarn, überall in der Stadt. Noch mehr Aufmerksamkeit ist erforderlich.“ Er wünscht sich aber auch wie jene Bürger, die sich mit Hunderten von Unterschriften an den Innenminister und die Polizeipräsidentin gewandt haben (WAZ berichtete), dass die Polizei mehr Präsenz zeigt. „Dabei wissen wir natürlich, wie belastet die Polizei inzwischen überall ist.“

Rund um den Föhrenkamp hat Foß nach dem Vorfall mit vielen Anwohnern gesprochen: „Fast jeder konnte aus dem letzten Jahr von Einbrüchen, durchgeführten wie gescheiterten, berichten.“ Die Polizei hat in Gesprächen mit der WAZ mehrfach betont, wie wichtig Hinweise aus der Bevölkerung sind. „Wir können nicht überall sein, aber wir gehen allen Hinweisen nach“, heißt es. In letzter Zeiten konnten mehrere Einbrecher nach Hinweisen aus der Bevölkerung gefasst werden. Auch die Polizei sieht in der wachsamen Nachbarschaft den vielleicht besten Schutz.

Sie verweist aber auch auf ihren Service: Fachleute im Polizeipräsidium erklären kostenlos, wie sich Wohnungen und Häuser absichern lassen. Doch auch das bringt nicht immer Sicherheit, wie Foß weiß. „Die Täter schrecken heute selbst vor sichtbaren Alarmanlagen nicht zurück.“ Er hat eine am Haus.