Mülheim.

Routinemäßig hat Margret Bongard immer einen Finger auf dem Lichtschalter. An ihrer Schule achten sie und ihre Kollegen darauf, dass überall Energie eingespart wird, wo es möglich ist. Daher gewann die Grundschule am Klostermarkt nun den ersten Preis beim Projekt „30/40/30“ des Energieversorgers Medl und des städtischen Immobilienservice. 27 Schulen machten beim Energiesparen mit – und bekamen das eingesparte Geld zur Verfügung gestellt.

Die Zeugnisvergabe findet im Berufskolleg Lehnerstraße statt. Stellvertretend für ihre Schulen nehmen einige Lehrer die Urkunden entgegen. Vor der Übergabe hat Uwe Metscher das Wort, Leiter des Berufskollegs Lehnerstraße. Er weiß: „Energie zu sparen ist für Schulen sehr schwierig.“ Da gebe es 56 Klassenräume, Treppenhäuser und Kellerräume, die beheizt und mit Strom und Wasser versorgt werden müssen. Helfen können Maßnahmen wie Bewegungsmelder, „mit denen das Licht nur angeht, wenn sich Schüler bewegen“. 1400 Personen zum Sparen zu bewegen sei eben nicht einfach. „Dabei ist es naturgemäß die Aufgabe von Schule, sorgsam mit Ressourcen umzugehen.“

Projekt seit 1998

Fakt ist, dass das Energiesparen schon den Kleinsten vermittelt werden muss. Nicht nur, um umweltbewusstes Denken zu fördern, sondern auch, um Geld einzusparen. Das Projekt „30/40/30“ läuft daher bereits seit 1998. Das Konzept: 30 Prozent der eingesparten Energie- und Wasserkosten zahlt die Stadt der Schule zur freien Verwendung, 40 Prozent verwendet sie für Einspar- und Sanierungsmaßnahmen an den Schulen und die anderen 30 Prozent dienen der Haushaltsentlastung der Stadt. So schafften es die teilnehmenden 27 Schulen im Schnitt zwischen 100 und 600 Euro einzusparen, insgesamt kam eine Summe von 6500 Euro zustande.

Energiesparen im Unterricht

Die Grundschule Klostermarkt nimmt schon seit 1999 an dem Projekt teil. Fragen zum Thema Umwelt und Energie behandeln Lehrer und Schüler im Sachunterricht. Wie sieht das im Schulalltag aus? „In jeder Klasse gibt es einen Energiedienst“, erklärt Schulleiterin Margret Bongard. Dieser kümmert sich darum, dass Lehrer und Mitschüler die Regeln einhalten: „Zum Beispiel Stoßlüften und Licht ausschalten in den Pausen.“ Zwar sei das Gebäude schon 100 Jahre alt, in letzter Zeit wurde aber viel saniert. „Das hat geholfen, Energie einzusparen.“ Regelmäßig werden die 200 Grundschüler immer wieder daran erinnert, das Licht auszuschalten oder das Wasser nicht unnötig laufen zu lassen. So prägt sich ressourcensparendes Verhalten schon früh ein. Was die Schule mit den 369 Euro machen wird, weiß Margret Bongard noch nicht. „Das wird in großer Runde entschieden.“