Mülheim..

Zum 60. Geburtstag lässt es Woodhouse richtig krachen: Das große Jubiläumskonzert mit befreundeten Bands geht am Samstag, 16. März, ab 19 Uhr über die Bühne der Stadthalle. Wenn die Formation das Hauptkonzert gemeinsam mit der Barrelhouse Jazzband aus Hessen bestreitet, die ebenfalls ihren 60. feiert, dann kommen 120 Jahre Swing zusammen. Einen Glanzpunkt setzen Gastsängerinnen wie Marie Daniels (Deutschland), Lydia van Dam (Niederlande), Beverly Daley (Jamaika) und Dian Pratiwi (Indonesien).

Hörgenuss vom Feinsten

Danach geht die Sause im Foyer weiter mit kühlen Getränken und heißem Sound der Ruhr-River Jazzband aus Mülheim und der Blütenweg Jazzband von der Bergstraße. Bei den vielen Profis und Publikumslieblingen, die ein breites Repertoire bringen, ist geballter Hörgenuss vom Feinsten angesagt.

Eine der stärksten Bastionen

Mülheim war schon immer eine der stärksten Bastionen in der Jazz-Landschaft. Woodhouse „ist Deutschlands älteste Jazz-Formation“, erläutert Bandleader Horst Janßen. Die Band war auch eine treibende Kraft, dass sich in den 1950er Jahren die Deutsche Jazzförderation in Mülheim gründete, „im Wasserbahnhof“, weiß Janßen. 1953 wurde Woodhouse ins Leben gerufen. Beim Namen Pate stand der Probenort, „ein Holzhaus im Speldorfer Schrebergarten vom Vaters des damaligen Schlagzeugers“, erinnert sich der Bandchef. Der Sohn hieß Henk Piek, ist heute sehr erwachsen und spielt Schlagzeug bei der Ruhr-River Jazzband.

Immer wieder erneuert

Woodhouse hat sich im Laufe der Jahre immer wieder erneuert. Personell wie musikalisch. Ihr Kennzeichen ist der Stilpluralismus. Flexibel ist das Repertoire der Formation, der aktuell Hinderik Leeuwe, Waldemar Kowalski, Horst Janßen, Georg „Schröder“ Derks, Andreas Scheel und Rolf Drese angehören. Man ist breit aufgestellt von Traditional, Modern Swing und Mainstream über Blues, Samba und Bossa-Nova bis zu Pop und Jazzrock. Mit Größen wie Paul Kuhn, Till Brönner, Bill Ramsey, Gitte Haenning, Helge Schneider standen schon so einige prominente Solisten mit auf der Bühne. Auch nach 60 Jahren ist Woodhouse gut gefragt und viel unterwegs.

"Ein Bedürfnis nach authentischer Musik"

Der Kulturbetrieb ist Veranstalter des Jubiläumskonzertes. „Das ist ein wichtiges Ereignis in der Stadt, das machen wir gerne für solch eine traditionsreiche Jazzband“, sagt Udo Balzer-Reher. Beste Live-Musik, nicht aus der Konserve und ohne viel Firlefanz. „Ich glaube, dass es bei den Menschen wieder ein Bedürfnis nach authentischer Musik gibt.“