Mülheim. .
Draußen ein dunkler, nasskalter erster Dezemberabend, drinnen holten Götz Alsmann und sein Ensemble die Lichterstadt Paris auf die Bühne der Stadthalle. Paris – ein Sehnsuchtsort in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, damals, als Aznavour, Montand, Bécaud, Charles Trenet, die unvergessene Dalida und viele andere die bewunderten Stars des französischen Chansons waren. „Paris“ – so heißt auch das aktuelle Programm der Götz Alsmann-Band, die viele Chansons der 1930er bis 1960er Jahre entstaubt hat und nun auf Deutsch präsentiert.
Conférencier Götz Alsmann präsentierte einen wunderbar altmodischen, kurzweiligen Abend, mit Melodien, die jeder im kollektiven Gedächtnis hat. Und die, natürlich, von der Liebe handeln, von der Sehnsucht, poetisch, melancholisch und doch auch so heiter und lebensfroh.
Mit Geschichten und Anekdoten sorgte Alsmann für ironische Brüche zwischen den Stücken, assistiert von seiner bestens aufgelegten Band – wobei zwischendurch auch mal ein Baguette geschwungen wurde. Altfrid Maria Sicking am Vibraphon, Rudi Marhold (Schlagzeug) Michael Müller am Bass und Markus Paßlick, zuständig für Bongos und Percussion – die Perfektion der vier Musiker an Alsmanns Seite kam mit nahezu französischer Unangestrengtheit daher. Die Arrangements und Götz Alsmanns Charmeoffensive trafen in der gut besetzten Stadthalle genau den richtigen Ton: Es gab reichlich Beifall, der am Ende von Teilen des begeisterten Publikum gar stehend gespendet wurde.