Mülheim..

Die Bandgeschichte beginnt mit einer Zeitungsanzeige. Manfred Mons suchte im Herbst 1982 per Inserat Musiker für eine Jazzband. Schnell waren sechs Mann zusammen: je einer an der Trompete, der Klarinette, Posaune, an Schlagzeug, Kontrabass und Banjo.

Seitdem spielt die Ruhr-River-Jazzband in Mülheim, in Deutschland und auf der ganzen Welt. Am Freitag feiert die Band ihre 30-jähriges Bestehen. Zu Jazz gehört gedimmtes Licht, rauchgeschwängerte Luft und swingende Zuhörer. In dieser Atmosphäre macht das Spielen Spaß. Vielleicht haben die Ruhr-River-Jazzer daher nach 30 Jahren noch den Swing im Blut. Günter Griguszis (Trompete), Manfred Mons (Posaune), Guido Pfennig (Klarinette), Claus D. Freymann (Banjo), Hanns Martin Clauss (Kontrabass) und Henk Piek (Schlagzeug) spielen seit vielen Jahren zusammen. Ebenso lange versuchen sie junge Menschen vom Jazz zu begeistern und engagieren sich in verschiedenen Musik-Projekten.

Jazz überwindet Grenzen

In den Anfängen spielten die Musiker im ehemaligen Schifferhaus an der Kohlenstraße, seit vielen Jahren ist aber der Hopfensack an der Kalkstraße zum Stammlokal der RRJB geworden. Neben Auftritten in Mülheim reiste die Band viele Male in die ehemalige DDR und gab dort Konzerte – eine Seltenheit für die damalige Zeit. Sie swingten in Dresden, Leipzig, Jena oder Weimar. „Dabei wurden wir stets von der Stasi beobachtet“, erinnert sich Manfred Mons. Enge Freundschaften zu Bands aus dem Osten entstanden, vor allem zu den Papa Binnes Jazzern, mit denen die Mülheimer während des Mauerfalls in Dresden und später im wiedervereinten Berlin auf der Bühne standen.

Ehemalige Oberbürgermeisterin half der Band

So schafften es die Ruhr-River-Jazzer auch, befreundete Bands aus der DDR zu Konzerten nach Mülheim zu holen. „Die damalige Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern hat uns sehr dabei geholfen“, erklärt Mons. Denn die Stadt musste eine offizielle Einladung an die Bands ausstellen, damit diese in den Westen einreisen durften. Die Ruhr-River-Jazzer posaunten ihre Musik in die Welt hinaus: Ungarn, Russland, Polen, Finnland. Jazz überwindet eben Grenzen.

Und so wünscht sich Manfred Mons zum 30. Bandgeburtstag, „dass wir noch möglichst lange zusammen Musik machen können“. Ihr Vorbild sei US-Jazzmusiker Benny Waters. Der damals 93-Jährige gastierte 1995 im Mülheimer Jazzclub. „Er spielte vier Stunden lang.“