Mülheim. .

Den Wohnpark Dimbeck werden die Handwerker so schnell nicht verlassen: Die Anderson Holding AG mit Hauptsitz in Berlin, die den Komplex nach einem langwierigen Insolvenzverfahren zum 1. Juli 2012 übernahm, will das Betreute Wohnen ausbauen, hierfür die Torhäuser zusätzlich nutzen und rund zwei Millionen Euro investieren. Dies teilte Anderson anlässlich einer Einladung zum Oktoberfest mit, das am heutigen Freitag gefeiert und die in den letzten Monaten erfolgte Schadensbehebung vorführen soll.

Da die Engelbertus-Gesellschaften, unter deren Dach der Seniorenwohnpark errichtet und 2008 eröffnet worden war, in die Pleite gerutscht waren, konnten Baumängel lange Zeit nicht behoben werden. Inzwischen hat die Anderson Holding, unter Einsatz ihrer eigenen Baufirma mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Mio. Euro, vieles fertiggestellt: „Wasserschäden wurden beseitigt und Dachrinnen erneuert“, so ein Sprecher des Unternehmens. In absehbarer Zeit könnten auch die Kellerräume wieder genutzt werden, ergänzt Einrichtungsleiter Stefan Thum, „sie brauchen allerdings noch neue Fußböden“.

Streit um Kündigungen und Kaution ist geklärt

95 stationäre Pflegeplätze gibt es im Wohnstift Dimbeck und auf demselben Gelände rund 50 Einheiten für Betreutes Wohnen. Etwa 30 weitere Appartements sollen in den Torhäusern geschaffen werden. Diese werden momentan teilweise von der Kluge gGmbH genutzt, die Hochbegabtenförderung anbietet. Sie werde sich kleiner setzen, mittelfristig umziehen, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der Anderson Holding, Wolfgang Pink. Um in dem Gebäudetrakt gehobenes Seniorenwohnen zu ermöglichen, müsse „von Grund auf saniert werden“, so Pink. Rund zwei Millionen Euro seien dafür veranschlagt. Im Sommer 2013 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein, weitere im November.

Geklärt hat sich unterdessen eine Unstimmigkeit zwischen den neuen Hausherren und rund 50 Bewohnern, die im Juli für Unruhe sorgte – und dem Mülheimer Mieterschutzbund, nach Angaben von dessen Geschäftsführer Harald Bartnik, rund zehn neue Mitglieder bescherte: Die Bewohner des Wohnparks bekamen Kündigungen, sollten neue Mietverträge unterschreiben und die Kaution noch einmal zahlen, zwei Monatsmieten, in Einzelfällen 3000 Euro.

Jeder ist zur Feier eingeladen

Inzwischen wurde, wie Bartnik bestätigt, in Gesprächen mit dem Insolvenzverwalter eine Lösung gefunden. Auch Wolfgang Pink versichert für die Anderson Holding: „Die Kautionen wurden insolvenzsicher angelegt und dürfen nicht angetastet werden. Niemand muss zum zweiten Mal zahlen.“

Zum Oktoberfest im Wohnpark Dimbeck sind am heutigen Freitag von 15 bis 22 Uhr nicht nur Bewohner und deren Angehörige eingeladen, sondern ausdrücklich alle Interessierten und Nachbarn, die sich den Fortschritt der Bauarbeiten vor Ort einmal anschauen möchten. Ein Festzelt wird aufgebaut, es soll u.a. Kuchenbuffet, Livemusik, einen Ballonwettbewerb und Spanferkel vom Grill geben.