Mülheim. .
Es ist gepackt – über 4000 Bücher musste der Freundeskreis von der Wallstraße zum Kurt-Schumacher-Platz transportieren. Jetzt stehen die Exemplare wohl sortiert und geordnet in den Regalen im neuen Domizil der Schmökerstube. Denn das ehrenamtliche Bücher-Antiquariat musste aus den Räumen an der Wallstraße raus und fand nach langem Suchen eine neue Bleibe. (WAZ berichtete). „Es ist uns gelungen, einen alternativen Standort zu finden“, betont Bernhard Haake: „Und zwar mit Hilfe der fortschrittlichen Idee von Heinz Rinas.“ Der Chef der Mülheimer Seniorendienste hatte eine gemeinsame Nutzung der Räume am Kurt-Schumacher-Platz angeboten. Und nun sind Schmökerstube und Seniorenberatung quasi eine WG. Vormittags die Seniorenberatung mit Britta Ketzer und nachmittags die Bücherfreunde mit Bernhard und Ursula Haake und ihrem Team: „Das passt.“
Das CBE hat beim Umzug den Transport organisiert und Helfer vom Diakoniewerk Arbeit & Kultur packten mit an. „Es hat alles wunderbar geklappt“, freut sich Bernhard Haake. Den Umzug und den Neuanfang am neuen Standort mussten die Haakes erstmal verdauen. Jetzt huscht ein Lächeln über ihr Gesicht: „Wir sind hier absolut zufrieden. Wir haben mehr Raum, mehr Luft, mehr Licht.“ Damit ist die Schmökerstube näher in der Innenstadt und an den Menschen dran. Dass dadurch mehr Besucher und Kunden angezogen werden, könne man nach dieser kurzen Zeit noch nicht sagen, aber „unsere Stammkunden kommen alle“.
Wer Bücher liebt, der kommt an diesem Antiquariat nicht vorbei, wo sich wunderschöne, aufwändig gestaltete Exemplare, dicke Bände teils mit Goldschnitt und Schuber gesammelter Werke großer Schriftsteller finden. Und natürlich eine große Sammlung von Lexika aller Art. Wobei Krimis, eine Vielzahl mit Revierbezug, Taschenbücher (2 €), gebundene Romane (ab 2 €) , Koch- und Kinderbücher, Ratgeber, Bildbände, Reiseliteratur nicht fehlen dürfen. Nach Kategorien ist die Schmökerstube wie eine Profi-Bücherei ausgestattet. Literaturfreunde können nach Raritäten Ausschau halten, kleine Schätze entdecken, die es im Handel nicht mehr gibt. Zum kleineren Preis. Das, was die Haakes und ihre weit über 20 aktiven ehrenamtlichen Helfer aus dem Freundeskreis erwirtschaften, geht zum großen Teil an die Stadtbibliothek für die Anschaffung neuer Medien. Das ist jährlich die stolze Summe von 10 000 Euro.
Der Laden lädt ein zum Schmökern auf dem gemütlichen Sofa. Eine Ecke ist für die Leseförderung mit Renate Vittinghoff und Margret Ziegner reserviert, die mit umgezogen sind. Eine runde Sache.
Der Eintrag im Gästebuch trifft es: „Der Umzug hat sich gelohnt, es ist alles noch großzügiger und einladender als bisher.“