Mülheim. .

Knapp 3000 Menschen gefällt Mülheim an der Ruhr – auf Facebook. Was sich zunächst wenig anhört wertet die Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus GmbH (MST) als Erfolg. Die Stadttochter ist verantwortlich für den offiziellen Facebook-Auftritt der Stadt Mülheim.

Seit mehr als zwei Jahren schon „postet“, „liked“ und „teilt“ sie im Namen der Stadt. Anfangs sporadisch gepflegt ist das Soziale Netzwerk seit Januar fester Bestandteil der Pressearbeit. „Man kann Leute über Facebook schnell anstupsen und sie kurzfristig informieren“, sagt Bülent Firat von der Facebook-Redaktion.

50 mal geteilt

Das kann auch ruhig mal eher Spaß als Information sein, wie zuletzt beim Posting des Amerikaners, der auf dem Mars gelandet ist. Das Foto mit dem Gebäck und dem entsprechendem Schokoriegel hat nicht nur für begeisterte Kommentare unter den Nutzern geführt, sondern wurde bislang fast 50 mal von anderen Facebook-Mitgliedern geteilt. Wer das Foto teilt, veröffentlicht es auch auf der eigenen Facebook-Seite, dadurch sehen den Foto-Witz und dessen Autor auch Nutzer, die nicht aktiv der Mülheimer Facebook-Seite folgen. „Es ist ein Medium, mit dem man Menschen erreicht, die wir sonst nicht erreichen würden“, sagt Daniel Dreier, der für das Amerikaner-Posting verantwortlich ist.

Mit Fotos erfolgreich

Allerdings hat laut Dreier Mülheim wesentlich geringere Verbreitungschancen auf Facebook als beispielsweise Dortmund. „Wenn die Stadt dort etwas über den BVB postet, ist es wahrscheinlich, dass auch der Verein und Fans dies auf Facebook teilen“, sagt Dreier. Und der BVB „gefällt“ zumindest auf Facebook über 1,4 Millionen Menschen.

Gepostet wird aber nicht nur Spaß, sondern vor allem Bilder und Nachrichten aus Mülheim, zu Veranstaltungen, Stadtansichten und allem, was das Lebensgefühl der Mülheimer treffen könnte. Letzteres gelingt nicht immer: „Wir hatten mal ein regelmäßiges Mülheim-Quiz“, sagt Facebook-Redakteurin Katrin Engelhardt, „das ist irgendwann eingeschlafen, weil die Nutzer nicht mehr mitgemacht haben.“ Die Redaktion lernt mit jedem Posting dazu, sieht was geht und was nicht. „Postings mit schönen Fotos von der Stadt kommen besonders gut an“, sagt Dreier.

Das Stadtmarketing will vor allem mit den Mülheimern über das Soziale Netzwerk ins Gespräch kommen. Beliebt sind daher Beiträge in Form einer Frage, die gezielt zum Kommentieren auffordern, wie „Sommer in Mülheim! Wie kühlt Ihr Euch ab und wo genießt Ihr das tolle Wetter?“.

Antworten für die Bürger

Stellen die Nutzer über Facebook Fragen, sei es der größte Fehler dann nicht zu reagieren, sagt Katrin Engelhardt. So fragt eine Nutzerin über die Kommentarfunktion unter Luftbildern von Mülheim: „Sehr schöne Fotos. Wann wird eigentlich in Mülheim endlich Streetview bei Google freigeschaltet?“ und erhält im nächsten Kommentar vom Stadtmarketing die Antwort, dass Streetview für Mülheim wohl aktuell nicht geplant sei.

Der zusätzliche Arbeitsaufwand zur bisherigen Pressearbeit hält sich für die dreiköpfige Facebook-Redaktion in Grenzen: „Wir machen im Schnitt vier bis fünf Postings die Woche“, sagt Dreier. Und manchmal macht die Presserarbeit auch ein anderer. Das Foto mit dem Amerikaner auf dem Mars hat Dreier von einem Freund geschickt bekommen. Und die Bildrechte? „Er hat mir erlaubt, dass auf unserer Facebook-Seite zu posten“, versichert Dreier.