Mülheim. .

Der Blick auf die Schreibtisch im Kommunikationscenter zeigt: Im Rathaus lässt man sich gerne das Wasser reichen. Wasserkaraffen stehen neben den meisten Computerbildschirmen, einige bereits gefüllt, andere noch oder schon wieder leer. Doch der Weg zum Kran ist nicht mehr weit weg: Insgesamt zehn Wasserspender stehen nun an zentralen Punkten im historischen Rathaus, gesponsert von RWW, RWE und SWB. Stadtbedienstete und Besucher können sich dort gleichermaßen bedienen. Für die Initiatoren ist es ein Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung, der gerne Nachahmer finden kann – und inzwischen auch immer öfter findet. Nicht nur Unternehmen stellen Trinkwasser bereit.

Wenn es aus dem Wasserhahn kommt, verschmähen es die meisten, fließt es aber aus dem Spender, werden aus dem Rathaus durstige Warteschlangen gemeldet. Den Beteiligten ist das recht, für sie erfüllen die Spender gleich mehrere Zwecke. Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld hat da die betriebliche Gesundheitsförderung im Auge, die Spender seien ein „starkes Signal, wie ernst“ die Stadt es damit meine. Immerhin solle man viel Wasser trinken, das fördere nicht nur das Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern auch die Qualität ihrer Arbeit. Zudem leiste man so einen Beitrag zum Umweltschutz, jeder Kasten Mineralwasser, der nicht ins Büro transportiert werden muss, verbessere die CO2-Bilanz. „Das sind alles kleine Bausteine, die man zusammendenken muss“, sagt sie.

Auch Besucher dürfen sich bedienen

Dass Dr. Franz-Josef Schulte als Geschäftsführer der RWW ungeniert für Leistungswasser als Trinkwasser wirbt, wundert nicht. Doch damit stößt er bei Unternehmen immer öfter auf offene Ohren. Auch außerhalb Mülheims lieferte RWW bereits Spender, erst am Freitagmorgen gab es wieder eine Nachfrage – diesmal von einer Mülheimer Firma. Nicht nur in Unternehmen, auch in drei Mülheimer Schulen stehen bereits solche Geräte. „Wir stehen zudem in Kontakt mit Altenheimen“, sagt Schulte.

Die Zusammenarbeit mit dem Rathaus ist für RWW dennoch ein Pilotprojekt: Die Verknüpfung mit betrieblichen Gesundheitsmanagement ist neu. „Wir werden Mitarbeiter dazu befragen“, so der Geschäftsführer. Die Ergebnisse will RWW selbst nutzen, aber auch der Stadt zur Verfügung stellen.

Insgesamt stehen im Historischen Rathaus zehn Wasserspender. Drei von ihnen sponsert RWW und vier RWE. Drei weitere Spender finanziert die SWB, die so als Hausherrin des frisch sanierten Gebäudes laut Geschäftsführer Robert Kunz „einen kleinen Beitrag für ein Projekt“ leisten will, „das uns im Rahmen des Mietvertrags noch auf Jahrzehnte“ beschäftigt. Neun Spender stehen in den drei Gebäudeteilen bereit, ein zehnter steht direkt neben der zentralen Information im Erdgeschoss. Dort können und sollen sich die Besucher bedienen.