Holthausen.

Auf dem Schulhof und im Gebäude wird noch überall fieberhaft gearbeitet. Kleine Bagger fahren hin und her, es wird asphaltiert, verputzt und gesägt. Im Schulgebäude tragen Arbeiter Möbel in die Klassenräume. Die Anstrengungen zur Fertigstellung der Luisenschule gehen dem Ende entgegen. Vertreter des Rates schauten sich in diesen Tagen das Ergebnis an und kamen schnell zu dem Schluss: „Das sieht ja hier schon ganz ordentlich aus.“

Schüler, Lehrer und Eltern haben lange warten müssen, bis die überfällige Sanierung des Gymnasiums angepackt wurde – mit Hilfe eines privaten Partners. So gibt es Ausrufe wie: „Weißt du noch, wie schrecklich die Umkleiden früher waren? Claus Schindler erinnert sich an die Abiturfeier seiner Tochter, draußen, bei Kälte und Regen. Solche Erlebnisse wird es zukünftig nicht mehr geben.

Am kommenden Mittwoch wird die Schule bespielbar sein, wie Schulleiter Bernd Troost und seine Stellvertreterin Ute Meier bestätigen. Baulich sei zu Schulbeginn alles soweit fertig, gerade würden die Räume möbliert, erläutert Troost erfreut. Allerdings werde am Schulhof noch gearbeitet. Vor der Schule steht, der Betonfuß ist kaum trocken, eine massive Hinweistafel mit Schullogo und Grundriss-Lageplan, auf dem die Gebäudeteile von A bis D gekennzeichnet sind. Mit „D“ ist der Neubau bezeichnet, in dem zehn neue Klassenräume für die Sekundarstufe II und Kunsträume untergebracht sind.

„B“ ist das alte Gebäude von 1953, der Haupttrakt. Der architektonische Charakter sollte, trotz der Modernisierung, Aufzug und neuer, klimatisierter Aula für 450 Personen, erhalten bleiben. Das scheint gelungen, denn Elemente wie Treppen, Geländer oder Bodenbelag blieben bestehen.

Ausstattungswünsche

Gebäudeteil „C“ kennzeichnet die Sporthalle, die mit Deckenheizung, Toren, neuer Umkleide und Sanitärbereich deutlich aufgewertet wurde.

Der Gebäudetrakt „A“ umfasst den Verwaltungsbereich und die Fachräume. In diesem Bereich scheinen noch alle Gewerke gleichzeitig zu arbeiten. „Wir sind sehr froh darüber, dass in diesen Räumen die Ausstattungswünsche der Fachkollegen erfüllt werden konnten“, sagt der Schulleiter. Im Chemieraum werden gerade Arbeitsplätze für die Schüler nach neuesten Kriterien gebaut. Feuerfeste Kunststoffpulte ersetzen die alten, gefliesten Tische.

Ute Meier erklärt, während die vorgeschriebene und standardisierte Bandaufnahme für den Ernstfall „Achtung, Achtung, hier spricht der Schulleiter ...“ wieder und wieder laut durch das ganze Schulgebäude klingt: „Das Schulgebäude ist nun barrierefrei und behindertengerecht. Wir verfügen über eine moderne Pellet-Heizung, auf dem neuen Gebäude wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, und natürlich verstehen wir uns als umweltbewusste Schule!“

Die Technik für die Schüler wurde ebenfalls aufgerüstet. Im Sekundarstufen II-Aufenthaltsraum können die Schüler ihre Laptops einstöpseln, in den Klassenräumen sollen langfristig Beamer installiert werden. „Da werden die Eltern mit ins Boot geholt. Das hat ja eine gute Tradition an unserer Schule“, erklärt Troost. Im naturwissenschaftlichen- und Informatikbereich gebe es viele Verbesserungen, auch „Automatisierung und Robotik können nun im Wahlpflichtbereich Thema sein“, verspricht der Schulleiter.

Rückzugsmöglichkeiten

Im Schülerbistro finden gut 80 Schüler einen Sitzplatz, was bei 1100 Schülern nicht viel erscheint. Mehr Raum stand in der voll ausgelasteten Schule aber nicht zur Verfügung. Die Firma Schollin bietet ab September mittags warmes Essen an.

Besonders froh scheinen die Pädagogen über der deutlichen Raumzuwachs für die Lehrer zu sein. Unter dem großen Lehrerzimmer wurde ein weiterer, gleich großer Raum ausgebaut, „damit die 80 Kollegen, die ja nun vermehrt auch bis zum Nachmittag bleiben, in der Schule Rückzugsmöglichkeiten und Platz zum Arbeiten haben“, freut sich Ute Meier.

Bis zu 100 Arbeiter

Resümierend sagt Bernd Troost. „Wir sind im Zeitplan. Zeitweise haben bis zu 100 Arbeiter unterschiedlichster Gewerke eine logistische Meisterleistung abgeliefert. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten lief Hand in Hand. Eltern und Schüler haben Rücksicht genommen und hatten zu jeder Zeit Verständnis für die Situation“. So kann mit dem Schuljahr an der Luisenschule so etwas wie eine neue Ära starten.