Mülheim.

Bei Säuglingen sind sie schon lange Standard, nun werden sie auch für Erwachsene Pflicht: Ab sofort schmücken Armbänder die Handgelenke der Patienten im Evangelischen Krankenhaus. Das soll die Sicherheit im Klinik-Alltag erhöhen.

Wer seit dem 15. Juni stationär aufgenommen oder ambulant operiert wird, muss erst einmal den Unterarm frei machen. Die wichtigsten Daten – Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Fallnummer – werden für jedermann sichtbar auf ein weiß-rotes Papierarmband gedruckt und um das rechte Handgelenk gebunden. Die dafür notwendigen Drucker stehen neuerdings im Patienten-Service, in der Zentralambulanz, der Intensivstation, im OP und Kreißsaal – kurz: an allen Stellen, an denen Patienten aufgenommen werden können, egal ob es um einen Notfall geht oder der Klinikaufenthalt geplant war.

„Durch die neuen Armbänder sollen Patienten eindeutig identifiziert und Verwechslungen ausgeschlossen werden“, erklärt Projektleiterin Stephanie Timm. Das ist Teil eines Sicherheits-Konzeptes, das auf Empfehlung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit derzeit bundesweit in vielen Krankenhäusern umgesetzt wird.

Zwar ist laut Pflegedienstleiter Jörg Rebhun noch nie ein Patient im Evangelischen Krankenhaus in Mülheim mit einer anderen Person verwechselt worden, bei 602 Betten und einem ständigen Wechsel besteht aber ein gewisses Risiko. „Die Armbänder sind vor allem wichtig, wenn Patienten nicht ansprechbar sind“, sagt Projektleiterin Timm. Sei es nach Operationen, aufgrund von Demenz oder anderer Krankheiten. „Neulich war ein Patient in der Eingangshalle eingeschlafen“, erzählt Martina Lippel vom Patienten-Service. Dank seines Armbandes konnte der verwirrte Mann eindeutig identifiziert und in sein Bett zurückgebracht werden. „So sind wir auf der sicheren Seite und können das Risiko von Verwechslungen minimieren“, sagt Rebhun. Das Krankenhaus habe „alles Erdenkliche getan, um Zwischenfälle zu vermeiden“.

Antiallergen und wasserfest

Das liegt auch im Sinne der Patienten. „Sie können das Armband grundsätzlich ablehnen, aber das haben wir noch nicht erlebt“, so der Pflegedienstleiter. Gestört fühlen soll sich niemand: „Die Handhabung ist einfach, die Bänder sind antiallergen und wasserfest“, sagt Projektleiterin Timm. Die Patienten hätten die Neuerung sehr positiv aufgenommen: „Der Sicherheitsaspekt ist ihnen genauso wichtig wie uns.“