Das neue berufliche Umfeld von Koch Peter Henzek scheint durchaus erhebend.
„Das ist ein wunderschönes Ambiente. Man geht hier durch und denkt, wer die letzten 300 Jahre alles so hier war, wer hier gelebt und gearbeitet hat und was hier alles passiert ist. Und es ist toll, ein Teil dieser Geschichte zu sein.”
Richtig, Henzek ist neuer Patron im runderneuerten Schloss Broich. Unter seiner Regie (und mit Gabi Sonntag an seiner Seite) sollen sich Gäste dort als „Schlosskönig” fühlen dürfen. Ein sichtlich gut gelaunter Comic-Bildchen-Regent gehört passenderweise zum Logo und Namen des neuen Restaurationsbetriebs, der am heutigen Samstag ab 16 Uhr an den Start gehen soll. Vorerst nur draußen – und im überschaubaren Rahmen. Vorausgesetzt, das Wetter stimmt.
Klein anfangen, Arbeitsabläufe einspielen, von Beginn an Qualität bieten und dann steigern, haben sich Henzek und Sonntag gedacht. Wohl wissend, dass manche schon heftig an künstlich hochgeschraubten und dann nicht erfüllten Kundenerwartungen zu knabbern hatten. Und so wird der Biergarten erstmal mit 40 Plätzen bestuhlt. Bis zu 200 sind möglich.
Neues Kassensystem, Zapf- und Kühlanlage und auch die neue Eiswürfelmaschine laufen längst, die Deko ist gerichtet, die Speisekarte kreiert. Henzek hat -zig Probegänge für den Biergarten gekocht. Leichte, bezahlbare Sommerküche will er servieren: Besonderen Wurstsalat, selbstgemachte Dips, frische Salate mit gebratenem Fisch oder auch seinen Klassiker, eine weiße Tomatensuppe.
Im nächsten Rutsch geht es erst ans Restaurant im Gewölbekeller, Schwerpunkt bleiben die Bewirtung bei Empfängen, aber natürlich auch die Kochschule am Dickswall. Und sollte es heute wie angesagt kalt und regnerisch sein? Dann wird Sonntag eröffnet, kündigt Henzek an. „Die Prognose für den Tag ist jedenfalls gut. Essen und alle Servicekräfte sind auf jeden Fall da.”
Mölmsch läuft – dank Handarbeit
Wirtschaftlicher Erfolg setzt eine Idee, ein Produkt, entsprechende Nachfrage und manchmal auch stupide Handarbeit voraus. Wozu die führen kann, ist eindrucksvoll auf dem Hof von Getränke Quattelbaum in Saarn zu sehen. Dort türmen sich am Lagerplatz der Jungunternehmer Jonas Wanke und Nicolas Vogelpoth die lindgrünen Mölmsch-Kästen. Um den Bedarf zu befriedigen, mussten sie Kisten mit leeren Flaschen füllen. 45 000 Stück waren es allein letzten Freitag. Die Euphorie um ihr frisches Bier mit dem Traditionsnamen hat die Mölmsch-Macher selbst überrascht. „Wir haben einen kurzfristigen Bedarf von über 10 000 Liter pro Woche. Unsere Größenordnung zum Start war 3800 Liter, wird dachten, das reicht erstmal”, gesteht Wanke. Der Brauer hat bereits die Produktion hochgefahren und zwei weitere Sudtanks angeschafft.
Zwischendurch war Mölmsch nur über Bestelllisten zu bekommen. „Jetzt haben wir sichergestellt, dass die Gastronomie versorgt ist”, sagt Wanke und zählt bereits 24 Wirte zu den Mölmsch-Kunden. Ab Ende Mai wird es das Bier auch stadtweit bei elf Händlern geben. Für eine Startbilanz ist das riesig. Aber insgesamt, weiß Wanke, „sind wir natürlich noch winzig.