Mülheim. .

Fast kein Durchkommen herrschte am Sonntagvormittag auf der Fußgängerbrücke über dem Tourainer Ring: Zur feierlichen Einweihung des nun nach Helmut Schlitt benannten Übergangs zwischen Hauptpost und unterem Hingberg kamen zahlreiche Bürger, Freunde und Mitglieder des Jazzclubs und Vertreter aus der Politik.

Neben der einvernehmlich auf den Weg gebrachten Namensgebung erinnern künftig Schilder sowie eine Gedenktafel samt unübersehbarer Trompete in der Mitte der Brücke an den 2005 verstorbenen Musiker, der in der Stadt in den 1950er Jahren seine Spuren hinterließ (WAZ berichtete).

Zu den Klängen der 1953 von Schlitt in Mülheim gegründeten „Woodhouse Jazzband“ stimmten sich die rund 150 Zuhörer ein, ehe Jazzclub-Vorsitzender Manfred Mons ein paar Worte sprach. Er bedankte sich bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung und ausdrücklich bei allen Fraktionen des Stadtrates, die der Benennung zustimmten und somit der Initiative des Jazzclubs folgten. „Schon als 15-Jähriger habe ich ihn bewundern können“, erzählte Mons über seine Begegnung mit dem damals 20 Jahre alten Helmut Schlitt. Sichtlich bewegt war nach der Enthüllung der Gedenktafel auch Gisela Schlitt. Die Witwe war mit Sohn, Tochter und Enkelkind aus dem Familiendomizil nahe Mailand nach Mülheim gekommen. „Das ist schon sehr gewaltig“, suchte sie nach passenden Worten.

Eine wundervolle Würdigung hatte zuvor auch Manfred Mons geliefert: „Jazz ist der kürzeste Weg zum Glück“, zitierte er den Maler Markus Lüpertz. Der Ausspruch passt ohne Frage auch geografisch. Denn: Die Brücke ist und bleibt der kürzeste Weg aus der Innenstadt zum am Hingberg beheimateten Mülheimer Jazzclub – wenn das mal keine glückliche Fügung ist.