Mülheim. .
Wieder hat sich ein brutaler Überfall auf eine hochbetagte Seniorin in ihrem eigenen Haus zugetragen. Die 92-jährige Frau wurde von dem Täter gepackt und in den Keller des Hauses gesperrt. Stunden später wurde sie dort von ihrer Tochter (64) gefunden.
Der Täter, so die Polizei, sei sehr brutal vorgegangen, habe die Frau dabei verletzt. Hätte sie noch länger in dem Keller zubringen müssen, hätte Schlimmeres passieren können. Es ist nicht der erste Fall dieser Art in Mülheim.
Die jüngste Tat ereignete sich bereits am vergangenen Freitag an der Straße Kuhlendahl in Holthausen. Dort bewohnt die alte Dame ein Einfamilienhaus. Kurz nach 10 Uhr schellt er an ihrer Haustür. Sie ist allein zu Haus. Bewusst öffnete sie nicht, bemerkt aber, wie ein Mann ums Haus schleicht. Als sie ihn anspricht, erklärt der Unbekannte, dass er Gartenarbeiten bei ihr abrechnen müsse. Als die Seniorin klarstellt, dass sie niemanden damit beauftragt habe, gibt der Mann vor, von ihrer Wohnung aus telefonieren zu müssen. Die Seniorin gibt sich hilfsbereit, ein folgenschwerer Fehler in dem Fall: Die 92-Jährige öffnet ihm die Haustür. Der packt sie, drängt sie in den Keller, schließt sie ein. Dann durchsucht er das Haus und raubt Schmuck und Kreditkarten.
Polizei sucht Zeugen
Die Polizei sucht nun Zeugen, die verdächtige Personen in der Zeit gesehen haben. Diese werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0201/8290 zu melden. Möglich sei auch, so die Polizei, dass der Täter die Gegend vorher schon ausspioniert habe, um sich einen Überblick zu verschaffen, wer wo lebe. Eine Täterbeschreibung gibt es nicht. Dazu war die alte Dame nach dem Schock nicht mehr in der Lage.
Erst im Winter hatte die Polizei mit sehr ähnlichen Fällen zu tun: In Speldorf wurde eine 90-jährige Frau ebenfalls in ihrer eigenen Wohnung überfallen, gefesselt und eingesperrt. Sie wurde gar erst am anderen Tag von Nachbarn gefunden und gerettet. Doch die Täter konnte die Polizei ausfindig machen, sie sitzen inzwischen in Haft. Sie gehörten zu einer Gruppe, der mehrere Raubüberfälle in deutschen Städten zur Last gelegt wurden. Auch diese Täter hatten sich Zutritt zur Wohnung verschafft unter dem Vorwand telefonieren zu müssen, weil ihr Auto liegen geblieben sei. Wie an der Kuhlendahlstraße nutzten sie die Hilfsbereitschaft brutal aus.