Mülheim. .
Droht den südlichen Stadtteilen von Mülheim eine Verschärfung des nächtlichen Fluglärms? Ein EU-weiter Vorstoß der Flughafenlobby, das bestehende Nachtflugverbot aufzuweichen, bereitet dem Mülheimer Netzwerk gegen Fluglärm große Sorgen.
„Die Priorität muss eine andere sein. Der Gesundheitsschutz muss Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben“, sagt der Sprecher des Netzwerkes Waldemar Nowak. Das Netzwerk wird sich am Samstag, 24. März, ab 16 Uhr an der Großdemo im Terminal B des Düsseldorfer Flughafens beteiligen.
Im Rahmen der bundesweiten Aktion werden die Anwohner des Flughafens für mehr Gesundheits- und Umweltschutz demonstrieren. Betroffene seien Anwohner in einem Radius von rund 25 Kilometern um den Flughafen. Eine ihrer Hauptforderungen, auch der Mülheimer, lautet: Damit ein gesunder Nachtschlaf möglich ist, sollte zwischen 22 und 6 Uhr kein Flugverkehr mehr in Düsseldorf stattfinden. Nowak kritisiert, dass in den letzten Jahren jenseits dieser nächtlichen Zeiten immer wieder zahlreiche Maschinen starten und landen.
Die Weltgesundheitsorganisation und das Umweltbundesamt haben in mehreren Studien die gesundheitlichen Risiken durch Fluglärm nachgewiesen. Dies müsse, so das Netzwerk, endlich Berücksichtigung in der Gesetzgebung finden. So sollte es einen besseren Schutz der reinen Wohngebiete geben und der Flugverkehr wie andere Verkehrsträger mit Steuern und Gebühren belastet werden. Aus Sicht des Bundesumweltamtes müsse die Einhaltung des Nachtflugverbotes Fluggesellschaften und Flughäfen nicht wirtschaftlich gefährden.
Bei der Kundgebung werden MdB Bärbel Höhn (Grüne) sowie Vertreter der Fluglärmkommission reden.