Es ist ein lebhaftes Kommen und Gehen am Otto-Pankok-Gymnasium. Am Samstagvormittag sind in der Pausenhalle Infostände aufgebaut, mit denen sich Unternehmen, Hochschulen und andere Ausbildungsbetriebe mehreren hundert Schülern am Berufsinformationstag ROBIS präsentieren.

Am Siemens Stand wartet Werkstattleiter Udo Hake darauf, Fragen zu Ausbildungsmöglichkeiten bei Siemens Professional Education (SPE) beantworten zu dürfen. Vom Industriemechaniker bis zum Produktdesigner reicht das Spektrum, aber auch das firmeneigene duale Studium ist heiß begehrt. „Wir bilden jedes Jahr 20 bis 30 junge Menschen aus und sind sehr daran interessiert, diese nach Abschluss der Ausbildung an unser Unternehmen zu binden“, betont Hake.

Auch die Emscher Genossenschaft, die Hochschule Ruhr West, die Sparkasse oder die Bundeswehr werben um die Oberstufenschüler und beantworten Fragen.

Letztlich geht es darum: Wie finde ich den Job, der zu mir passt? Was sind meine Stärken? Und wie finde ich den optimalen Ausbildungsweg, der mich an mein Ziel bringt? Da hilft es sicherlich, denen zuzuhören, die diesen Weg bereits erfolgreich abgeschlossen haben. In den Klassenräumen halten Experten den ganzen Vormittag lang Vorträge über ihren Beruf. Diplom-Ingenieur Fabian Holzmann spricht zum Beispiel über sein Bauingenieur-Studium an der Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Er erzählt von seinen Erfahrungen, vom Leben als Student – „Aachen als Unistadt ist für seine guten Partys legendär, aber am nächsten Morgen wird wieder ernsthaft studiert“ –, er berichtet von Berufsaussichten und Verdienstmöglichkeiten. Er versucht, wie alle rund 60 Mitreferenten, kein romantisches, sondern ein möglichst realistisches Bild seines Berufs zu zeichnen. Es wird ein breites Spektrum vorgestellt: Klassiker wie Bankkauffrau/mann oder Rechtsanwalt, aber ebenso viele neuere Berufsfelder wie Medienmarketing, Geoinformatik und Berufe mit dualen Studiengängen.

Ralf Schütz, Lateinlehrer und Studium- und Berufswahlkoordinator am OP, sieht eine wichtige Aufgabe darin, dass die Schüler spätestens ein halbes Jahr vor dem Schulabschluss eine klare Vorstellung von ihrem beruflichem Weg haben. Dieses Übergangsmanagement soll funktionieren, dafür sind solche Veranstaltungen mehr als hilfreich.

Oberstudienrätin Melanie Bolks vom Rotary Club Uhlenhorst gehört zu den Initiatoren und zitiert dazu das weltweite Rotary-Motto „Service Above Self“. „Wir haben uns verpflichtet, etwas an die Gesellschaft zurück zu geben – und das machen wir sehr gerne.“ Sie spricht darüber, dass Erwachsene und Lehrer heute viel näher an der jungen Generation dran seien als früher. Ulrich Turck, Rotarier des Clubs Mülheim-Ruhr: „Die Schüler wissen heute früher als vor 20 Jahren, in welche Richtung sie gehen möchten. Die Informationsmengen sind allerdings riesig, wir versuchen die Orientierung zu erleichtern“, sagt der Mülheimer Unternehmer.

Schulleiter Ulrich Stockem fasst seinen Bildungs- und Erziehungsauftrag sehr weit: „Wir öffnen uns als Schule nach außen und kümmern uns intensiv um Berufsfragen und die Zukunft unserer Schüler. Wir setzen uns mit den Bedürfnissen und Wünschen der Schüler auseinander.“ Alle waren sich einig, dass es die größte Belohnung sei, wenn ehemalige Schüler nach erfolgreich beendetem Studium oder Ausbildung ihren Lehrern ein positives Feedback geben und ihre Erfahrungen an die Schüler weitergeben.