Mülheim.
Tausende Mülheimer sind zum Rosenmontagszug in die Innenstadt gekommen und jubeln den Karnevalisten auf den Wagen und den Fußtruppen laut zu.
Die Stimmung: Samba-Töne erklingen, junge Frauen in sehr kurzen Hosen tanzen mitten auf der Straße. Nein. Das ist nicht Rio. Das ist Mülheim! Denn die Samba-Tänzerinnen ziehen im Rosenmontagszug mit und sorgen für sommerliche Laune bei den Besuchern.
Die meiste Stimmung verbreiten die Jecken auf dem Wagen des DRK. Bässe, Nebelschwaden und Helau-Schlachtrufe dröhnen von einer Bambusbar, gefeiert wird unter dem Motto „Ruhr-Feeling“.
Karneval in Mülheim von oben
Die Motive: Pferde, Pinguine, Piratenschiffe – die Motive des mölmschen Karnevalszugs sind in diesem Jahr abwechslungsreicher und politischer als im vergangenen. So wie das „Fass ohne Boden“, ein Wagen zum Thema Schuldenkrise. Die Ruhrgarde rollt auf Rikschas, während die KG Düse zeigt, was sie im Wagenbauseminar gelernt hat: Pinguine und übergroße Narrenkappen. Politisch wird’s im Gespann dahinter. Schwarz-rot-golden sind die Farben der übergroßen Pferde, die einen Sack voll Euros hinter sich her ziehen. Soll heißen: „Wir ziehen die EU aus der Krise.“ Die Hauptschule Bruchstraße setzt ein Statement in Richtung lokale Politik – für den Erhalt. Schüler und Lehrer haben ein eigenes Gefährt gebaut, dass ihre Schule darstellt. Vorne spielende Kinder auf dem Schulhof, hinten wartet die Abrissbirne. Auf einem Schild warnen sie die Politiker: „Wir leben länger als ,wie’ ihr glaubt!“
Es gibt aber Wagen, die sind einfach nur nett anzuschauen: So wie die orangefarbenen Löwen der Prinzengarde oder die Aufmachung der Müttergarde. Die Frauen gehen als Schornsteinfeger, ihren Wagen schmücken Hufeisen, Marienkäfer und Fliegenpilze.
Die Kostüme: Besonders gut verkleidet sind die kleinen Mülheimer. Da reihen sich Mini-Bienen neben Marienkäfer, Hexen, Prinzessinnen, Piraten, Cowboys, Comic-Figuren oder Nachwuchs-Köchen. Unter den Erwachsenen wird unter anderem Komikerin Cindy aus Marzahn gesichtet – natürlich im pinkfarbenen Jogginganzug. Ebenfalls anwesend sind die Jakob Schwestern, Doris, Georgina und Christiane aus Mülheim. „Unsere Kostüme sind selbst genäht“, erklären die drei Damen. Was wären die Jakob Schwestern ohne ihre Hunde? Auch die dazu passenden, weißen Vierbeiner wurden in Handarbeit gefertigt. Als deren lockiger Pelz fungieren Staubtücher.
Ein grimmig blickender Wikinger wacht neben dem Rathaus. Während ein Bayer in Lederhose und mit riesigem Bierbauch ein lautes Helau kund tut. Elegant kommt eine Besucherin daher, die auf ein venezianisches Kostüm in Schwarz und Gold setzt.
Die Verpflegung: Gerade rund um die Leineweberstraße haben die Selbstversorger Hochkonjunktur. Ein Beispiel: Der Formel 1-Club Boxenstopp Broich 98. Mit 20 Mitgliedern und Verpflegungswagen ist man angerückt. Im Gepäck haben die Jecken um Ralf Häusig und Christian Mikoschek, mit 28 Jahren der Jüngste im Club, laute Musik, Bier und heiße Würstchen. So lässt sich der Zug richtig genießen und anschließend geht es ins Vereinsheim. „Natürlich weiterfeiern“, sagt Mikoschek.
Bilanz der Helfer: „Ein schöner Einsatz“, lautete die Bilanz der Polizei am Nachmittag nach dem Mülheimer Rosenmontagszug. Und alle anderen Hilfsorganisationen und Sicherheitskräfte von DRK bis THW stimmten dem uneingeschränkt zu. Rund 500 Personen, darunter auch viele eigene Ordner der Karnevalsvereine, sicherten den närrischen Lindwurm.
Vor allem Familien mit (kostümierten) Kindern hatten den Weg in die Innenstadt gefunden, die fröhlichen Massen wurden auf 60 000 Besucher geschätzt. Wenn auch Prinz Björn I. ganz sicher war, genau 111 111 Närrinnen und Narren am Zug gezählt zu haben.
Die Polizei nahm einen Mann in Gewahrsam, der einem Platzverweis nicht nachgekommen war. Und ein vierjähriger „Spiderman“, der sich selbstständig gemacht hatte, war nach einer halben Stunde wieder bei seinen Eltern, die sich zuvor hilfesuchend an das DRK gewandt hatten.
Die Jugendschutzstreifen mussten deutlich weniger kontrollieren als im vergangenen Jahr und sprachen 25 Jugendliche auf ihren Alkoholkonsum an. Das DRK, mit 85 Helfern vor Ort, musste eine gestürzte ältere Dame und einen Kreislaufzusammenbruch versorgen. Und nicht jeder hatte offenbar die Parkverbotschilder ernst genommen: Das Ordnungsamt ließ einen Wagen abschleppen und sprach 33 Verwarnungen aus.
Samba-Töne erklingen, junge Frauen in sehr kurzen Hosen tanzen mitten auf der Straße. Nein. Das ist nicht Rio. Das ist Mülheim! Denn die Samba-Tänzerinnen ziehen im Rosenmontagszug mit und sorgen für sommerliche Laune bei den Besuchern.
Die meiste Stimmung verbreiten die Jecken auf dem Wagen des DRK. Bässe, Nebelschwaden und Helau-Schlachtrufe dröhnen von einer Bambusbar, gefeiert wird unter dem Motto „Ruhr-Feeling“.
Pferde, Pinguine, Piratenschiffe – die Motive des mölmschen Karnevalszugs sind in diesem Jahr abwechslungsreicher und politischer als im vergangenen. So wie das „Fass ohne Boden“, ein Wagen zum Thema Schuldenkrise. Die Ruhrgarde rollt auf Rikschas, während die KG Düse zeigt, was sie im Wagenbauseminar gelernt hat: Pinguine und übergroße Narrenkappen. Politisch wird’s im Gespann dahinter. Schwarz-rot-golden sind die Farben der übergroßen Pferde, die einen Sack voll Euros hinter sich her ziehen. Soll heißen: „Wir ziehen die EU aus der Krise.“ Die Hauptschule Bruchstraße setzt ein Statement in Richtung lokale Politik – für den Erhalt. Schüler und Lehrer haben ein eigenes Gefährt gebaut, dass ihre Schule darstellt. Vorne spielende Kinder auf dem Schulhof, hinten wartet die Abrissbirne. Auf einem Schild warnen sie die Politiker: „Wir leben länger als ,wie’ ihr glaubt!“
Es gibt aber Wagen, die sind einfach nur nett anzuschauen: So wie die orangefarbenen Löwen der Prinzengarde oder die Aufmachung der Müttergarde. Die Frauen gehen als Schornsteinfeger, ihren Wagen schmücken Hufeisen, Marienkäfer und Fliegenpilze.
Besonders gut verkleidet sind die kleinen Mülheimer. Da reihen sich Mini-Bienen neben Marienkäfer, Hexen, Prinzessinnen, Piraten, Cowboys, Comic-Figuren oder Nachwuchs-Köchen. Unter den Erwachsenen wird unter anderem Komikerin Cindy aus Marzahn gesichtet – natürlich im pinkfarbenen Jogginganzug. Ebenfalls anwesend sind die Jakob Schwestern, Doris, Georgina und Christiane aus Mülheim. „Unsere Kostüme sind selbst genäht“, erklären die drei Damen. Was wären die Jakob Schwestern ohne ihre Hunde? Auch die dazu passenden, weißen Vierbeiner wurden in Handarbeit gefertigt. Als deren lockiger Pelz fungieren Staubtücher.
Ein grimmig blickender Wikinger wacht neben dem Rathaus. Während ein Bayer in Lederhose und mit riesigem Bierbauch ein lautes Helau kund tut. Elegant kommt eine Besucherin daher, die auf ein venezianisches Kostüm in Schwarz und Gold setzt.
Gerade rund um die Leineweberstraße haben die Selbstversorger Hochkonjunktur. Ein Beispiel: Der Formel 1-Club Boxenstopp Broich 98. Mit 20 Mitgliedern und Verpflegungswagen ist man angerückt. Im Gepäck haben die Jecken um Ralf Häusig und Christian Mikoschek, mit 28 Jahren der Jüngste im Club, laute Musik, Bier und heiße Würstchen. So lässt sich der Zug richtig genießen und anschließend geht es ins Vereinsheim. „Natürlich weiterfeiern“, sagt Mikoschek.