Mülheim.

Die Grünen stärken sich zu Beginn des Jahres stets mit Grünkohl, blicken – diesmal ein wenig stolz – zurück und skizzieren die Aufgaben von morgen: mehr Klimaschutz, mehr Bildungschancen, mehr Politik mit Bürgern. Und es gibt stets beim Empfang in ihrem Domizil an der Bahnstraße den Bürgerpreis. Den erhielt diesmal die Mülheimer Initiative für Toleranz (MIT).

Vorstandssprecherin Franziska Krumwiede überreichte die Auszeichnung stellvertretend an „zwei wundervolle Frauen“, wie sie sagte, an Ina-Maria Wronka und Gilberte Raymonde Driesen. Beide stehen für den Dialog zwischen den Generationen, zwischen Menschen egal welcher Hautfarbe, welcher Herkunft, ob mit Handicap oder ohne – für Dialoge ohne Angst, ohne Vorurteile. Sie setzen sich mit der Initiative für ein Klima der Menschlichkeit in dieser Stadt ein. „Ausgezeichnet“ finden die Grünen.

"Wir haben Blockaden aufgebrochen, Hürden genommen"

Gleich zwei Landesministerinnen, Gesundheitsministerin Barbara Steffens und Schulministerin Sylvia Löhrmann, waren zum Jahresempfang erschienen. Für Barbara Steffens war es ein Heimspiel, für Sylvia Löhrmann eine Gelegenheit auf die rot-grüne Regierungsarbeit zu blicken. Ihre Note: erfolgreich. Sie führte dazu einen neuen Politikstil an, der auf ganzheitliches Denken baue, den erreichten Schulkonsens, die Abschaffung der Studiengebühren.

„Wir haben Blockaden aufgebrochen, Hürden genommen.“ Das treffe auch, wie sie betont, bei der Bürgerbeteiligung zu. Die Hürden für Bürgerbegehren wurden gesenkt. Die Mülheimer Initiative für Bildung könnte davon noch profitieren. Die Versorgung psychisch kranker Menschen, der Nichtraucher-Schutz, die Energiewende, die Inklusion an Schulen – es gebe noch genug zu tun, so Löhrmann.

Zum Schulkonflikt in Mülheim äußerte sie sich als Ministerin bewusst nicht: „Das ist allein Sache der Kommunen.“ Das Land schaffe Möglichkeiten; was genutzt und umgesetzt werde, müsse vor Ort entschieden werden, vor allem von Eltern. Als Erfolg wertet sie, dass landesweit für das kommende Schuljahr 51 Anträge auf eine Sekundarschule und 21 Anträge auf eine neue Gesamtschule gestellt worden seien. Für sie der Beweis: „Eltern wollen längeres gemeinsames Lernen.“