Mülheim.

Mülheims Einzelhandel zieht schon jetzt zufrieden Bilanz fürs Weihnachtsgeschäft – obwohl auch nach den Festtagen viele Kunden erwartet werden, denn der Trend zum Geldgeschenk hält an.

„Die Frequenz ist sagenhaft“, schwärmte gestern Centermanager Sascha Schönherr vom Rhein-Ruhr-Zentrum. 15 % mehr Besucher habe man in diesem im Vergleich zum letzten Weihnachtsgeschäft gezählt. „Das Wetter spielt uns in die Karten. Es herrscht Centerwetter.“

Ende November hat das Weihnachtsgeschäft im RRZ angezogen, nach den Samstagen und Freitagen haben sich die Montage als besucherstärkste Tage gemausert. „Die Konsumlaune ist trotz Eurokrise ungebrochen“, so Schönherr. Und die Abwanderung von Kunden ins Internet spüre und fürchte man nicht. Dort kauften offenbar vornehmlich die, die früher über Kataloge geordert hätten. Das sieht Wolfgang Pins, Hausherr im Forum, doch anders. In Segmenten, in denen das Internet raumgreifend und verlässlich günstigere Preise biete, sei die Zufriedenheit von Mietern im Einkaufscenter weniger ausgeprägt als bei anderen.

Es war ein gutes Weihnachtsgeschäft

Generell aber gelte auch fürs Forum: Es war ein gutes Weihnachtsgeschäft. Das Besucher-Plus liege nach Renovierung und dank neuer Shops im zweistelligen Prozent-Plus. Die Geschäfte hätten später als sonst angezogen, dann aber so, dass Händler ihre Umsatzziele wohl erreichen würden.

1,5 % Umsatzplus waren dem Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels für dieses Jahr prognostiziert worden. Marc Heistermann, Geschäftsführer des Einzelverbandes Ruhr, hält dies auch für eine realistische Mülheimer Zielgröße. „Die Zentren waren gerappelt voll“, sagt er. Gleichwohl gebe es aus Stadtteilzentren und auch aus dem Umfeld der Schloßstraße nicht nur positive Wasserstandsmeldungen. Das Weihnachtsgeschäft habe die Probleme der City „nicht weggewischt“.

Heistermann nutzt die Gelegenheit für Interessenpolitik: Das Internet habe 24 Stunden geöffnet, da dürften Ladenöffnungszeiten nicht zu rigide festgelegt werden. Eine Beschneidung der Möglichkeit, mit verkaufsoffenen Sonntagen zu punkten, sei für den Handel „nicht zielführend“.