Mülheim. .

Die Hundebestandsaufnahme in der Stadt hat bisher zu 420 neuen Anmeldungen von Vierbeinern gesorgt, teilte Jürgen Schürmann, Leiter Zen­trales Finanzmanagement, auf Anfrage mit.

Die Stadtverwaltung lässt, wie berichtet, noch bis Ende November in der Stadt die Hunde zählen: Dabei gehen Außendienstler der Firma Springer Kommunale Dienste im Auftrag der Verwaltung von Tür zu Tür und fragen, ob da ein Hund wohnt. Seit der Ankündigung der Aktion im August und bis Ende Oktober seien die 420 Hunde nachgemeldet worden, sagt Schürmann, der schätzt, die angenommene Zahl von 500 zusätzlichen Hunden – was rund 80 000 Euro an Steuergeldern pro Jahr entspricht – zu erreichen. „Eventuell liegen wir noch darüber.“

Wer sich etwa bis zu einer Woche nach Beginn der Zählung gemeldet hatte, dem drohte kein Bußgeldbescheid. Wer nun seinen Hund für mehrere Jahre nachmeldet, wird nicht nur steuerlich nachveranlagt, sondern muss auch mit einer Bußgeldankündigung rechnen. Etliche Anhörungsbögen, die dazu verschickt worden sind, sind schon ausgefüllt zurückgekommen. Die Begründungen, warum Bello erst so spät angemeldet wird, lauten von „Ich hab’s vergessen“ bis zu „Eigentlich wollte ich einen Hund aus dem Tierheim“ . . . Da es dann einer aus Spanien geworden ist, sei man davon ausgegangen, auch hier für zwei Jahre die Hundesteuern sparen zu können.

Theoretisch kann die Stadt bei den Hundesteuerhinterziehern ein Bußgeld zwischen 50 und 1000 Euro erheben, praktisch entscheidet sie im Einzelfall und mit Augenmaß. „Wo wir aber den Eindruck haben, dass man uns über den Tisch ziehen will, werden wir von dem Bußgeld gut Gebrauch machen“, betont Jürgen Schürmann. „Man muss ja auch eine gewisse Gerechtigkeit hinkriegen.“ Denn die meisten Mülheimer Hunde – 8100 waren es zum Monatsbeginn – sind ordnungsgemäß angemeldet und die fällige Hundesteuer wird entrichtet.

Die Hundezähler des kommunalen Dienstleisters, die schon in anderen Städten und vor acht Jahren auch schon mal in Mülheim gezählt haben, sind im Zeitplan. Bisher habe es nur vereinzelt Klagen aus der Bürgerschaft gegeben, dass sich die Springer-Leute nicht korrekt verhalten hätten. „In einem solchen Fall geben wir das an die Firma weiter, bitten um Stellungnahme und dass man mit dem betreffenden Mitarbeiter spricht“, betont Jürgen Schürmann.

Die Springer-Mitarbeiter führen übrigens nicht die so genannte „Wuff-Methode“ durch, wie sie aus anderen Ruhrgebietsstädten gemeldet wurde, wo Mitarbeiter samt Hund versuchen, den zu zählenden Bello aus der Reserve zu locken. Auch bellt das Zählpersonal nicht selbst, wie es aus einer rheinischen Großstadt berichtet wurde. Schürmann setzt lieber auf die klassische Frage-Methode: „Wenn wir jemanden im Verdacht haben, gibt es andere Methoden, etwas herauszufinden.“