Mülheim. .
Wenn‘s nach dem Hoppeditz geht, dann ist er jedenfalls der Verursacher der Bergschäden in Heißen. Er habe während seiner Auszeit seit Aschermittwoch dort so laut geschnarcht, dass die Wände „in Frau Mühlenfelds gleichnamiger U-Bahn-Station“ bebten.
Solche und andere Spitzen verkündete der Schelm am Samstag auf der Bühne, nachdem er unter dem Narrenbaum von den Karnevalisten der 13 Gesellschaften und vielen Zuschauern geweckt worden war. Vorangegangen war der Marsch der 13 Mülheimer Narren-Vereine samt Fanfaren-, Trompeten und Trommelklängen vom Hotel Noy über die Schloßstraße hin zur Bühne am Eingang zum Forum. Spätestens mit ihrer Ankunft war hier kaum mehr ein Durchkommen.
Traditionell um 11.11 Uhr animierte Sitzungspräsident Heino Passmann vom Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval (HA) Schaulustige und Narren, den Schlafplatz des Hoppeditz zu suchen. „Bei den Linken schlafen sie doch auch gerne“, witzelte er und ging samt Mikro zum Stand des Kreisverbandes der Partei „Die Linke“. Mehrere Versuche benötigten die Jecken, um den Schelm mit kräftigen „Hoppeditz erwache!“-Ausrufen aus seinen Träumen zu rütteln. Nach ausgiebigem Gähnen, einem diplomatischen Einstieg und einer kleinen Mikro-Panne legte jener richtig los: „Dreimal hast du schon die Ruhr überquert und du bist immer noch verkehrt“, krakeelte die Schlafmütze, alias Herbert Hövelmann von der KG „Blau-Weiss“ 1947. Die Verkehrsführung in der Stadt am Fluss war ein Lieblingsthema des Narren-Poeten, ebenso wie Baustellen, die „Wühlheim“ und seine Bürger regelmäßig zur Weißglut trieben.
Für Kurzweil sorgte er mit dem Vertonen und Singen des Sessionsmotto „Die Narren tanzen überall, das ist Mölmscher Karneval.“ Kein gutes Haar ließ Hövelmann an der Politik, als es um die neue Feuerwehrwache ging.
Nachdem er sich abgeregt hatte, machte der Hoppeditz dann Platz für das am Freitag frisch gekürte Prinzenpaar: Für Kristina Jähnert und Jörn Espelmann (beide von der KG „Mölmsche Houltkopp“) war es ein besonderes Erlebnis. „Bereits vor 13 Jahren bildeten beide das Kinderprinzenpaar der Stadt“, erzählte HA-Geschäftsführer Dieter Klingels. Gemeinsam mit dem HA-Präsidenten Heiner Jansen übergab das Duo den Narrenbaum seiner Bestimmung: Bis Aschermittwoch wird dieser nun mit den Wappen der Gesellschaften in der City vom jecken Treiben künden.
Damit war aber noch nicht Schluss für die Narren: Den Rest des Vormittags gehörte die Bühne den Show- und Gardetänzerinnen.