Mülheim. .

In Essen ist Kathrin Peters geboren. Wenn man die junge Frau danach fragt, wo sie wohnt, breitet sie die Arme aus, so als wolle sie alle Grenzen wegwischen, und lacht: „Ich bin ein Ruhrpottkind.“ Lebt und arbeitet im Ruhrgebiet, steht in ihrer Biografie. Und bis in die Nachbarstadt ist es schließlich nur ein kleiner Tanzschritt. Seit September ist Kathrin Peters im Ringlokschuppen als Theaterpädagogin engagiert. Sie springt für Kollegin Anna Koch ein, die ein Baby erwartet.

Peters ist ausgebildete Tanzpädagogin, studierte in Berlin und Mönchengladbach Theater- und Kulturpädagogik. Und die 24-Jährige ist begeisterte Hip Hopperin, mag Modern Dance und spielte im Jugendclub in Oberhausen schon mit 15 Jahren Theater. Also, alles gute Voraussetzungen, um die theaterpädagogischen Angebote im Ringlokschuppen weiter nach vorne zu bringen. Die „Jungen Performer“, eine Truppe theaterversessener junger Performer, gibt es schon seit vier Jahren. Und nun bekommen die Projekte Nachwuchs. Angebote, die offen und gratis sind. Einiges haben sich Peters und das Team vorgenommen. Wie das „Autonome Kollektiv“ für Leute mit Theatererfahrung oder das „Ich-Labor“, in dem Jugendliche zwischen 14 und 20 die zentralen Fragen des Lebens performen: Wer bin ich und wer will ich sein? Bei „Remixes: Der Soundtrack deines Lebens“ dreht sich alles um Hip Hop mit einem kongolesischen Profi-Tänzer, da „bringen die Jugendlichen ihre Themen mit“, sagt Peters.

Im Nachgang zu „Schlimm City“ wird weiterhin künstlerisch in die Stadt hinein gewerkelt. Wie bei „Raus“, einem Tanztheater-Projekt für Jugendliche und Erwachsene, wo Bewegungen, Szenen im Stadtgeschehen aufgefangen und als Improvisationen wieder in den Ringlokschuppen getragen werden. Beim Fotoprojekt „Klein-Stadt-Dschungel“ geben Playmobil-Figuren den Stadtaufnahmen eine neue Perspektive.

Neuerung, die dem demografischen Wandel gerecht wird, gibt’s ab nächstem Jahr: Mit „Tanztheater 55+“ macht man einen Sprung nach vorne mit Angeboten für Senioren.

Einige Kurse für Jugendliche laufen bereits, andere starten demnächst. Es gibt die Möglichkeit, noch einzusteigen. Info: 99 31 672 (Peters), www.ringlokschuppen.de