Mülheim. .

Der Hausnotrufdienst ist ein großes Geschäftsfeld des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mülheim: 620 Menschen nutzen ihn aktuell. Nun ergänzt der Kreisverband sein Angebot: In Kooperation mit Düsseldorf führten die Mülheimer einen „Rotruf“ ein. Dieses handygroße Gerät ermöglicht es den Nutzern, überall per Knopfdruck Kontakt zur Leitstelle aufzunehmen und im Notfall per GPS geortet zu werden.

Die Idee des Rotrufes entstand aus dem Hausnotrufdienst. Denn da zeigte die Erfahrung, dass nicht jeder Knopfdruck Lebensgefahr signalisiert. Diese Erkenntnis nutzt man beim neuen Angebot: Da, sagt Bastian Nagelschmidt, Leiter der DRK-Stabsstelle Zukunftsentwicklung und Leiter des Projekts, wolle man nicht nur Retter, sondern Kümmerer sein. Die Kollegen der Leitstelle können eben nicht nur einen Rettungswagen schicken, sondern auch ein Taxi, einen Schlüsseldienst oder Angehörige informieren. Und durch die GPS-Ortung können sie auch gleich den Weg zur nächsten Apotheke weisen.

Aktive Menschen, die durch eine Krankheit gefährdet oder eine schlimme Erfahrung gemacht haben, soll der Rotruf ansprechen, sagt DRK-Kreisgeschäftsführer Helmut Storm. „Das Angebot gibt Menschen überall ein Gefühl der Sicherheit.“ Das kann Klaus Livoti bestätigen. Der 53-Jährige ist einer von 19 Mülheimern, die den Rotruf bisher nutzen. Nach einem Herzinfarkt darf er auf Anweisung eines Arztes nicht mehr allein unterwegs sein. „Ich fühle mich psychologisch sicherer. Und es nimmt Druck von meinen Begleitern“, sagt er. Zudem sei die Handhabung simpel: „Ein Knopfdruck reicht. Wenn es mir schlecht geht, will ich keine Tastenkombination mehr eingeben.“ Die einfache Bedienung war Bastian Nagelschmidt wichtig, und ein erschwinglicher Preis: 19,90 € kostet die Miete des Rotruf-Geräts monatlich.